Mayer
Helmut Christian
Wien
Österreich
Since 13 November 2017
Hochsensibel war der Klangzauber. Da wurde farbenreich, sängerfreundlich und ungemein transparent musiziert. Eine weite dynamische Palette von zurückgenommenen Piani an der Grenze der Hörbarkeit bis hin zu gewaltigen Ausbrüchen waren bei den Wiener Philharmonikern unter dem drahtigen Kanadier Yannick Nézet-Séguin, Musikchef der Metropolitan Opera New York und vorgesehener Dirigent des Neujahrskonzert 2026, zu vernehmen: Ausschließlich Stücke von...
„Nichts von nennenswertem künstlerischem Wert": So abwertend hat Dimitri Schostakowitsch selbst sein 2. Klavierkonzert bezeichnet. Er habe damit lediglich „pädagogische Zwecke“ verfolgt, denn er wollte die Handgelenke seines damals 19-jährigen Sohnes Maxim schmieren, der es dann selbst uraufführte. Deswegen legte er den letzten Satz als wahnwitzigen Geläufigkeitsparcour an. Bei den Salzburger Festspielen hatte jedenfalls Alexander Melnikov...
Sie ist die „Frau, die singt“, auch wenn sie gefoltert wird und heißt Zaide. Ihre Tochter Persada kommt in dieses ehemalige Foltergefängnis, auf der Suche nach der Geschichte ihrer Mutter, die hier geendet hat. Der ehemalige Gefängniswärter Allazim ist als Museumswärter noch hier und erzählt Persada, wie deren Eltern Zaide und Gomatz, ein Mithäftling, in den sich Zaide verliebt hat, dort ums Leben gekommen sind: Das ist die Handlung von...
Ein hölzerner Sarg steht auf der Bühne: Alle Protagonisten stehen betroffen daneben, als die Ouvertüre anhebt. Da erhebt sich plötzlich eine Frau, es ist Violetta, in einer der vorderen Zuschauerreihen und geht auf die Bühne. Dort betrachtet sie liebevoll die Trauernden und streichelt sie: Erst jetzt beginnt das eigentliche Spiel. Nach „Fidelio“ 2020, „Tosca“, „Carmen“ und Richard Wagners „Ring“-Highlights kamen heuer...
Die Messe Nr. 3 f-Moll gilt als die bedeutendste Messkomposition von Anton Bruckner. Sie ist zugleich die letzte von 5 Messvertonungen, die er insgesamt schrieb.Wegen ihrer großen Besetzung von vier Solisten, einem großdimensionierten Chor und einem riesigen Orchester und ihrer symphonischen Anlage und ihrer deutlich säkularen Züge wird sie im Konzertsaal weit öfter aufgeführt als in Kirchen. So wie auch jetzt gleich dreimal bei den Salzburger...
„Wiener Blut“ ist eine Operette, die 1899, erst vier Monate nach dem Tod von Johann Strauss, uraufgeführt wurde. Adolf Müller junior hat posthum aus dem unerschöpflichen Schatz des Wiener Walzerkönigs, Instrumentalstücke mit Texten und einer amüsanten Verwechslungsgeschichte zur Zeit des Wiener Kongresses unterlegt. Herausgekommen ist ein unterhaltsames, spritziges Werk der leichten Muse ohne besonderen Tiefgang, dessen einziges...