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Salzburg: Martinů und Berlioz zündend und poesievoll beim letz...

Helmut Christian Mayer

Tief beeindruckt zeigte sich Bohuslav Martinů im Jahre 1954 bei einer Reise nach Arezzo von dem Freskenzyklus in einer dortigen Chorkapelle, weswegen er ein Jahr später das Orchesterwerk „Les Fresques de Piero della Francesca“ komponierte. In seiner bunten, geheimnisvollen Atmosphäre der Musik widerspiegelt sich die  fremdartig anmutende friedliche aber auch aufwühlende Poesie der Bilder. Im zweiten Orchesterkonzert der Salzburger Osterfestspiele wurde das...


Salzburg: Accademia Santa Cecilia und Pappano reichhaltige, it...

Helmut Christian Mayer

„Es gibt keine einzige Note, die nicht von ihm stammt“, so beschreibt Luciano Berio selbst seine Bearbeitung des Stücks „La ritirata notturna di Madrid“ von Luigi Boccherini. Dabei wird die Annäherung und das Passieren einer Soldatenpatrouille in Madrid dargestellt. Es ist die gekonnt unterschiedliche, leicht ironisch wirkende Instrumentierung eines einzigen, eingängigen Themas, das sich zuerst im ständigen Crescendo immer mehr steigert, um dann...


Salzburger Osterfestspiele: Magische und monumentale Klänge be...

Helmut Christian Mayer

Die Streicher schienen aus dem Nichts zu kommen, so kaum hörbar zart erklangen sie. Mit „Requiem aeternam“ setzte dann ebenso sanft und innig der Chor ein: Ein geradezu magischer Beginn der „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi im Großen Festspielhaus bei den Salzburger Osterfestspielen. Jäh wurde man dann aufgerüttelt von scharfen, hineinfahrenden Schlägen des vollen Orchesters und wilden Aufschreien des auch sonst mit großer...


„La Gioconda“ bei den Salzburger Osterfestspielen: Leidenschaf...

Helmut Christian Mayer

Es ist schon eine sehr komplexe und verworrene Geschichte aus dem 17. Jahrhundert in Venedig, wovon Amilcare Ponchielli „La Gioconda“ handelt, die einzige der elf Opern des italienischen Komponisten, die es ins Repertoire geschafft hat, und dies hauptsächlich nur in Italien. Denn damals bestimmte noch die kirchliche Inquisition über Leben und Tod: La Gioconda, eine Straßensängerin liebt den Adeligen Enzo Grimaldi, der aber Laura liebt, die zur Ehe mit...


„Venus in Seide“ von Robert Stolz: Versuchte Wiederbelebung ei...

Helmut Christian Mayer

Es ist fast nicht zu glauben, aber an die fünfzig (!)  Bühnenwerke hat Robert Stolz komponiert. Doch die meisten sind völlig unbekannte Raritäten und werden heutzutage kaum bis nie aufgeführt. So auch „Venus in Seide“, dessen Uraufführung 1932 in Zürich stattfand und letztmalig in Graz zum 90. Geburtstag des Komponisten im Jahre 1970 gezeigt wurde. Dies und weil der Komponist gebürtiger Grazer ist, waren wohl die Gründe, die...


Rossinis „La Cenerentola“ an der Wiener Staatsoper: Schaumgebr...

Helmut Christian Mayer

Es war schon eine Überraschung, als vor einigen Tagen bekanntgegeben wurde, dass Juan Diego Flórez anstelle des erkrankten Edgardo Rocha den Don Ramiro singen würde. Und die entsprechenden hochgeschraubten Erwartungen bei dieser neuen Aufführungsserie von Gioachino Rossinis Meisterwerk „La Cenerentola“, der berühmten Opernversion von Aschenbrödel, an der Wiener Staatsoper werden erfüllt. Denn der Peruaner singt bei seinem...