Kolumnen zu folgendem Giuseppe Verdi

Sexbesessener Herzog und ein Narr, der besticht. Rigoletto in ...

Helmut Pitsch

Wüst ist das Treiben am Hof, ausschweifend der Sex, Alkohol unüs Drogenkonsum. Herbert Föttinger, Intendant des Wiener Theaters in der Josefstadt und Regisseur dieser Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Rigoletto am Gärtnerplatztheater, gewährt in seiner Gestaltung des Hoflebens in eine moderne übersättigte männliche Spaßgesellschaft in dunklen Anzügen. Mittendrin der junge Herzog im knallroten Anzug, junge lockere Damen und ein...


Licht und Schatten am Meer: Verdis "Simon Boccanegra" in Maribor

Helmut Christian Mayer

Das Meer ist omnipräsent. Es kommt immer wieder im Text vor und wird wunderbar besungen. Deshalb ist es auch naheliegend, bei der Neuinszenierung von Giuseppe Verdis „Simon Boccanegra“ am Opernhaus in Maribor/Marburg das Meer im Hintergrund der Bühne mit einer wunderbaren Abendstimmung fast ständig zu zeigen. Noch bevor die Musik anhebt, spielt, untermalt von dezenten Möwenrufen, zwischen den Stegen und senkbaren Holzbrücken ein kleines Mädchen. Es...


Üppiges Treiben am Hof von Mantua – Rigoletto in Innsbruck

Helmut Pitsch

Üppiges Treiben am Hof von Mantua – Rigoletto in Innsbruck Vergnüglich treiben es die Höflinge am Hof des lebenslustigen Herzogs von Mantua, der sich mehr für Frauen als für das Regieren interessiert in der Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Rigoletto am Innsbrucker Landestheater. Der Regisseur Dale Albright ist dort Ensemblemitglied und stand dort in vielen Produktionen auf der Bühne. Viele Erfolge feierte er in verschiedenen Musicals und dort...


Innige Lichtgestalt und strahlender Rollendebütant: Verdis "Ot...

Helmut Christian Mayer

Keine Opernfigur hat einen so spektakulären Auftritt wie Giuseppe Verdis „Otello“: Nach siegreicher Schlacht schmettert er sein triumphales „Esultate!“ dem Volk entgegen und muss gleich 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit abrufen. Hochdramatisch, kraftvoll und strahlend, nur mit kleinsten Mühen in den Höhen trumpfte Stephen Gould bei seinem gespannt erwarteten Rollendebüt als Titelheld an der Wiener Staatsoper aber nicht nur zu Beginn auf,...


Verdis "Il trovatore" am Linzer Landestheater: Gefangen im Käf...

Helmut Christian Mayer

Zuerst waagrecht, dann zunehmend bedrohlich schräg schwebt der große, längliche Gitterkäfig über der Bühne. Wie Tiere sind darin Manrico und seine Mutter Azucena gefangen. Dahinter sieht man dunkle, hohe, eckige Säulen. Wasser rinnt im Hintergrund an den Mauern herunter, darunter liegen in schwarze Plastiksäcke verpackte Leichen: Es ist ein schauriges Schlussbild, dass Gregor Horres gemeinsam mit seinem Ausstatter Jan Bammes bei Giuseppe Verdis...


Teatro La Fenice Venezia: Unerbittlicher, schwarzer Terror bei...

Helmut Christian Mayer

Zum Schluss gibt es die ultimative Intrige: König Phillip II und sein Sohn, der Infant Don Carlo werden vom Großvater Karl V, der nicht gestorben, sondern versteckt im Kloster lebt, erschossen. Posa, der zuvor nur zum Schein getötet wurde, wird zum König gekrönt und das Motiv des Verrats somit auf die Spitze getrieben! Und hinter allem steckt der Großinquisitor als Strippenzieher: Das ist zumindest die veränderte Lesart Robert Carsens von Friedrich...