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Helmut Christian Mayer

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Mayer

Helmut Christian

Wien

Österreich

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Graz: Stürmische und feinfühlige Zauberwelten bei Sibelius kau...

Helmut Christian Mayer

Sofort heult der Sturm im Orchester los, wild und unbarmherzig, Wellen brausen, Schweinwerfer streifen über das Publikum, ein Segel schwankt im Zuschauerraum: So packend beginnt Jean Sibelius „Der Sturm“ am Grazer Opernhaus. Es ist die letzte Bühnenmusik, die der finnische Komponist neben vielen anderen geschrieben hat. Oper hat er ja nur eine geschrieben: „Die Jungfrau im Turme“ (1896). „Der Sturm“ basiert auf William Shakespeares...


44. Millstätter Festwochen : Betörende Violinklänge zur Eröffn...

Helmut Christian Mayer

Über einem samtig weichen Streicherteppich ertönte ein wunderbarer Gesang der Violine von betörender Schönheit: Ein singulärer Moment aus dem zweiten Satz des einzigen Violinkonzertes in D-Dur von Johannes Brahms, in Pörtschach am Wörthersee/Kärnten komponiert, das der Solist insgesamt zum Ereignis werden ließ und auf das das Publikum zu recht mit stehenden Ovationen reagierte. Denn schon nach den ersten Bogenstrichen auf seinem kostbaren...


Zellers „Vogelhändler“ in Klagenfurt: Duftige Rosen aus Tirol

Helmut Christian Mayer

Winkende Taschentücher, wenn Adam erscheint, flatternde deutsche Fähnchen beim Auftritt des Kurfürsten. Läutende Kuhglocken als ländliche Idylle. Gebuht wird bei Ohrfeigen, ein unisones Ahh ertönt bei den Kussszenen: Aber mitnichten auf der Bühne, sondern im Publikum. Denn Intendant Aron Stiehl hat Carl Zellers „Der Vogelhändler“ am Stadttheater Klagenfurt als „Mitmach-Operette“ inszeniert. Er hat ihr eine neue knackige...


„Trigonale“ – Festival der Alten Musik in St. Veit: Ein wunder...

Helmut Christian Mayer

Nicht umsonst wird die Klarinette immer wieder umgangssprachlich, wie etwa bei der sogenannten „Schrammelmusik“ und auch in der Johann Strauß-Operette „Wiener Blut“ - aber keinesfalls jemals abwertend - als „picksüßes Hölzl“ bezeichnet, denn ihr Klang geht zweifellos unter die Haut. Vor allem dann, wenn sie von Könnern gespielt wird. Ein solcher ist zweifellos der gebürtige Villacher Simon Pibal, der jetzt beim...


Das Phänomen Cecila Bartoli in Salzburg

Helmut Christian Mayer

„Lascia la spina, cogli la rosa“ („Lass doch die Dornen, pflücke die Rose“): Mit diesen berührenden Worten beginnt eine der berühmtesten und bekanntesten Arien von Georg Friedrich Händel. Sie stammt aus seinem Oratorium „Il trionfo del Tempo e del Disinganno“, das dieses Jahr szenisch bei den Salzburger Pfingstfestspielen auch aufgeführt wurde. Später wurde die Melodie auch als Klagelied in der Oper „Rinaldo“...


Wagners "Tristan und Isolde" an der Wiener Kammeroper im reduz...

Helmut Christian Mayer

Es ist nie unproblematisch, ein vom Komponisten an sich orchestral groß dimensioniert erdachtes Werk in eine kammermusikalische Fassung zu pressen. Das Theater an der Wien wagt das Experiment, noch dazu mit Richard Wagners „Tristan und Isolde“, für Wagnerianer ein klangliches Narkotikum: In der Fassung für Kammerorchester von Matthias Wegele sitzen nur 20 Musiker im Graben, fünf Solisten singen und das Werk ist auf gut drei Stunden inklusive einer Pause...