Millstatt: Der Bariton Boris Pinkhasovich begeisterte bei den Musikwochen

Xl_pinkhasovich-prinz-millstatt-7-22-2 © Helmut Christian Mayer

„Mein Sehnen, mein Wähnen“: Es ist die herrliche Arie des Fritz, dem Pierrot, aus Erich Wolfgang Korngolds Oper „Die tote Stadt“, die Boris Pinkhasovich schmeichelweich und wortdeutlich sang und die auch das Motto des Konzertes der Millstätter Musikwochen in Oberkärnten in der Stiftskirche war. Aus dem deutschen Fach gab der aus St. Petersburg stammende Bariton, der mit seinen 36 Jahren bereits weltweit auftritt, vielfach auch an der Wiener Staatsoper, auch die Arie des Wolfram „O du, mein holder Abendstern“ aus Richard Wagners „Tannhäuser“ empfindsam zum Besten.

Aber eigentlich war ja der Schwerpunkt des Programms auf russische Kunst- und Volkslieder fokussiert. Deshalb hörte man solche gefühlvoll von Michail Glinka, unter anderen etwa „Zweifel“, Sergej Rachmaninow, darunter „In der Stille der geheimnisvollen Nacht“ oder Pjotr Iljitsch Tschaikowski, wie „Nur wer die Sehnsucht kennt“. Von letzterem konnte man auch bekannte Arien aus „Eugen Onegin und „Pique Dame“, die Arie des Jeletzki, hören.

Aber dass Pinkhasovich auch im italienischen Fach zu Hause ist, bewies er mit Arien des Giorgio Germont aus „La Traviata“ und des Rodrigo aus „Don Carlo“ von Giuseppe Verdi.

Und bei allen gefiel sein wunderbar geführter Bariton, sein herrliches warmes Timbre, sein Fassettenreichtum an Farben, Emotionen und Dynamik von feinsten Pianissimi bis zum kraftvollen Forte, die hohe Phrasierungskunst und ein müheloser Stimmumfang von exponierter Höhe bis zu profunder Tiefe.

Gefühlvoll und virtuos, dies ganz besonders bei der Kavatine des „Aleko“ von Rachmaninow, wurde er dabei den ganzen Abend von Maria Prinz am Klavier begleitet.

Stehende Ovationen und als Zugaben drei bekannte russische Volkslieder!

Dr. Helmut Christian Mayer

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