Kolumnen zu folgendem Salome

Salome ohne Tanz und Kopf in St. Petersburg

Helmut Pitsch

Imposant thront das neugebaute Opernhaus Mariinsky II über einem Seitenkanal der Newa. Das 2006 eröffnete Gebäude ist ein architektonisches Werk der Superlative und wurde auf Initiative Valery Gergievs seit 1988 künstlerischer Leiter geplant. Ein grosses zwei stöckiges Foyer mit grosser Glasfront zur Strasse und bernsteinfarbener Fassade zum Innenraum nimmt den Besucher als erstes auf. Das Auditorium ist der klassischen Hufeisenform mit fünf Stockwerken...


"Salome" an der Wiener Staatsoper: Packende Emotionen

Helmut Christian Mayer

Michael Boder zählt derzeit sicher zu den begehrtesten Dirigenten für das zeitgenössische Musiktheater: Nach seinem erfolgreichen Dirigat bei Manfred Trojahns „Orest“ gab er nun sein Hausdebüt mit Richard Strauss „Salome“ am Pult des Orchesters der Wiener Staatsoper. Dabei vermochte der deutsche Dirigent mit präziser Schlagtechnik die farbenreichen Fassetten und starken Emotionen der überwältigenden Partitur voll auszukosten....


"Salome" von Richard Strauss am Grazer Opernhaus: Kalte und b...

Helmut Christian Mayer

Eine junge Frau schlägt auf einer Leinwand zu pulsierendem, elektronischen Gebrumme verzweifelt gegen eine Scheibe: Es ist Salome, die den Raum offensichtlich nicht verlassen kann. Erst dann hebt die Musik an. Videoprojektionen dominieren auch sonst die Inszenierung von Florentine Klepper, die hier am Grazer Opernhaus schon mehrfach inszeniert hat, und damit in Richard Strauss „Salome“ eine zweite Erzählebene eingezogen hat. So ist auch immer wieder eine Videokamera...


Salzburger Festspiele Salome als abstrakte Psychoanalyse

Helmut Pitsch

Richard Strauss ist eng mit der Entstehungsgeschichte der Salzburger Festspiele verbunden und war auch hier öfters als Dirigent am Pult. Die Aufführungen seiner Werke geniessen hier einen besonderen Stellenwert. So auch bei den diesjährigen Festspielen die Neuinszenierung seiner Salome, ein Werk, das Operngeschichte geschrieben hat. Die Uraufführung 1905 in Dresden löste grosse Diskussionen über Sittlichkeit, Obsession und Obszönität aus. In...


Salzburger Festspiele: Wie schön singt die Prinzessin Salome h...

Helmut Christian Mayer

Bei den Salzburger Festspielen besticht Asmik Grigorian als Salome mit einer sensationellen Leistung, die fabelhaften Wiener Philharmoniker unter Franz Welser-Möst und der Regisseur mit einer bildmächtigen, symbolstarken Inszenierung Sie ist nicht nur schön die Prinzessin, wie der in sie verliebte Narraboth gleich zu Beginn schwärmt, sondern auch lasziv und verführerisch. Sie wird nicht nur begehrt, sondern ist auch naiv und dem Erwachsenwerden ihres...


Salome in Schwarz Weisser Tragödie im Stil der wilden 20iger ...

Helmut Pitsch

Wieder einmal begleitete ein Skandal die öffentliche Aufmerksamkeit um eine Neuinszenierung von Richard Strauss medienträchtiges Werk Salome. Die Geschichte birgt viel Zündstoff, dazu eine expressive gefühlsbetonte Musik, immer wieder kam es so in der Aufführungsgeschichte zu aussergewöhnlichen Ereignissen wie Aufführungsverboten oder Künstlerstreiks. Diesmal legte der Dirigent Christoph von Dohnanyi den Stab nieder. Auslöser soll die phallusartige Gefängniszelle des Propheten Jochanaan...