Kolumnen zu folgendem Otello

Innige Lichtgestalt und strahlender Rollendebütant: Verdis "Ot...

Helmut Christian Mayer

Keine Opernfigur hat einen so spektakulären Auftritt wie Giuseppe Verdis „Otello“: Nach siegreicher Schlacht schmettert er sein triumphales „Esultate!“ dem Volk entgegen und muss gleich 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit abrufen. Hochdramatisch, kraftvoll und strahlend, nur mit kleinsten Mühen in den Höhen trumpfte Stephen Gould bei seinem gespannt erwarteten Rollendebüt als Titelheld an der Wiener Staatsoper aber nicht nur zu Beginn auf,...


Otellos Welt dreht sich im Kreise - ein Psychodrama in München

Helmut Pitsch

    Ein modernes Kriegsheimkehrerdrama schafft Amelie Niermeyer in ihrer Interpretation dieser tragischen Oper von Giuseppe Verdi in München. Otello hat die Schlacht von Lepanto gewonnen, eine der grössten Seeschlachten der Geschichte. Aber der Held kehrt traumatisiert von den Schrecken verändert nach Hause zurück. In eine Beziehung, die von Spannungen belastet ist. Die reiche schöne Desdemona hat sich gegen die gesellschaftliche Konvention...


Verdis "Otello" an der Wiener Staatsoper: Sternstunden schauen...

Helmut Christian Mayer

Eigentlich wollte man die bisherige, von Publikum und Kritik eher ungeliebte Inszenierung von Christine Mielitz aus 2006 von Giuseppe Verdis „Otello“ an der Wiener Staatsoper durch eine neue ersetzen. Adrian Noble wurde damit beauftragt. Nur fragt man sich jetzt, ob der Brite dafür auch die richtige Wahl war. Denn seine Konzeption wirkt in die Regiehistorie weit zurück. So hätte man Verdis Meisterwerk auch schon vor 40 Jahren inszenieren können. Und sie...


Otello Nationaltheater München- Psychokrimi um einen Außenseiter

Helmut Pitsch

Dunkel und kühl liegt die Bühne vor den Augen der Zuschauer, sobald sich der Vorhang hebt. Im Hintergrund öffnet sich der Blick ins makellos hell weiße Zimmer Desdemonas, die ihren Gatten im Wechselbad der Gefühle erwartet. Gezeichnet von dem Kriegserlebnis kehrt der Held schleichend in ihr Zimmer zurück. Das Volk feiert ihn im dunklen Vordergrund, ohne ihn zu Gesicht zu bekommen. Kein strahlender Held sondern ein grübelnder, in sich Gekehrter steht da...