Kolumnen zu folgendem Margaret Plummer

Gounods "Faust" in Wien: Szenisch überfrachtet-musikalisch ans...

Helmut Christian Mayer

Ständige Video-Einspielungen auf mehreren Leinwänden, meist live von mehreren Kameras, die von störend auf der Bühne herumhuschenden Kameraleuten bedient werden, wo man das Geschehen aus anderen Perspektiven und in Nahaufnahmen wahrnehmen kann: Man kennt ja schon die detailreichen, ständig reizüberflutenden und von der Musik ablenkenden Stilmittel inklusive Brechungen von Frank Castorf in seiner Inszenierung von Charles Gounods Oper „Faust“, die...


Wien: Hohe musikalische Emotionalität bei Verdis „Otello“ an d...

Helmut Christian Mayer

Man kennt ihn eigentlich ausschließlich als Heldentenor, speziell im Wagner-Fach. Jetzt macht Andreas Schager einen Ausflug ins italienische Repertoire und gibt sein Rollendebüt als Titelheld in Giuseppe Verdis „Otello“ an der Wiener Staatsoper. Er singt ihn mit völlig unangestrengten, strahlenden Höhen, trumpft allerdings manchmal mit allzu großem Volumen seiner kraftvollen Stimme auf.  Auch einige Piani könnten feinsinniger sein. Zudem...


I Puritani: Belcanto mit angezogener Handbremse in Wien

Helmut Pitsch

Vincenzo Bellini I Puritani Wiener Staatsoper 28.5.2022 Belcanto mit angezogener Handbremse in Wien Welcher regelmäßige Opernbesucher kennt nicht das Ärgernis, wenn rund um einem ständig Handys aufleuchten und manch einer auch gleich gar nicht mehr damit aufhört, seine Elektronik zu bedienen. So auch wieder bei diesem meinem Opernbesuch geschehen. Liegt es nur am Desinteresse der Besucher, zum Glück füllt sich die Staatsoper ja wieder und...


Mussorgskijs „Boris Godunow“ an der Wiener Staatsoper: Musikal...

Helmut Christian Mayer

Die Entscheidung zur Wiederaufnahme Modest Mussorgskijs Oper Boris Godunow an der Wiener Staatsoper fiel schon vor vielen Monaten noch weit vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Jetzt wurde auf die Aktualität des Stoffes angesichts dessen im Programm verwiesen. Aber es wurde ein langer Abend! Hauptverantwortlich dafür ist die oberflächliche, szenische Realisierung von Yannis Kokkos der Urfassung der Oper. Minimalistisch, zeitlos, schwarz und nichtsagend ist...


Tiroler Symphonieorchester startet gefühlvoll mit Liebesoden n...

Helmut Pitsch

Überall herrscht Erlösung und Aufbruchsstimmung in den Kulturbetrieben. Auch das Tiroler Symphonieorchester nimmt gleich von der Öffnung an Fahrt auf. Auf den Tag genau passt das Saisonprogramm und ein Konzertabend der Liebesode gewidmet kann von statten gehen. Kerem Hasan, Preisträger des Nestle Young Conductors Award der Salzburger Festspiele ist seit Saisonbeginn Chefdirigent und steht auch an diesem Abend am Pult. Der junge Brite mit zypriotischen Wurzeln und festem...


Verdis "Traviata" an der Wiener Staatsoper: Ein IT-Girl namens...

Helmut Christian Mayer

Sie steht ständig im Schweinwerferlicht und wird umschwärmt. Denn sie ist ein Pariser IT-Girl, eine Influencerin, die in den heutigen sozialen Medien zu Hause aber auch gefangen ist. Ihr genießerisches Leben als teils sehr sexy angezogenes Partygeschöpf, das zudem auch für ein Parfumkette wirbt, ist der Schaugier der Massen ausgeliefert: So sieht dies zumindest Simon Stone, der Giuseppe Verdis „La Traviata“ ins Heute verlegt. Jetzt sieht man seine...