Kolumnen zu folgendem Eleonora Buratto

Wien: Puccinis "Il trittico" gefällt hauptsächich musikalisch

Helmut Christian Mayer

„Es ist schwer, glücklich zu sein“: Nicht immer als Ganzes, meist Fragmentarisch oft nur mit einem Wort, ist die auf der Bühne prangende Neon-Leuchtschrift zu erkennen. Wieviel braucht der Mensch, um glücklich zu sein? Das ist die essentielle Aussage von „Il trittico“ von Giacomo Puccini, der Neuproduktion an der Wiener Staatsoper, wo das Triptychon zuletzt vor etwa 40 Jahren zu sehen war. Ja, das Werk, das 1918 an der New Yorker Met ohne Beisein des...


Riccardo Muti dirigierte in Turin: Ätherische musikalische Sch...

Helmut Christian Mayer

Mit etlichen Steigerungen erreichen Chor und Orchester einen strahlenden Höhepunkt. Jäh bricht dieser ab. Ein ruhiges „Amen“ erklingt. Die letzten Töne in den tiefen, dunklen Bläsern werden rätselhaft ausgeblendet ohne richtig zu schließen. Eine Vision des Paradieses? Giuseppe Verdi hat seine letzten musikalischen Worte gesprochen. Denn nach diesem „Stabat mater“, mit dem er in sein Innerstes blicken ließ, komponierte der damals...


Verdis "Ernani" in Palermo: Packende Racheschwüre und ein Fest...

Helmut Christian Mayer

Ganze 22 Jahre lang stand Giuseppe Verdis „Ernani“ nicht am Spielplan des Teatro Massimo in Palermo. Jetzt kam das vierteilige Operndrama nach einem Libretto von Francesco Maria Piave, inspiriert von dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo (Uraufführung: 1844 am Teatro la Fenice in Venedig) in semi-szenischer Form hier auf die Bühne und wurde ohne Publikum live gestreamt. Gewidmet wurde die Produktion vom Opernhaus dem unvergessenen...


"Cosi fan tutte" als Live-Stream aus der Scala: Statische, kon...

Helmut Christian Mayer

Tiefblau, in großer Weite und glitzernd liegt das Meer vor uns, mit einer kleinen vorgelagerten Felsinsel und einem Leuchtturm weit hinten: Es ist der Blick, den man von der weitläufigen, mit Säulen umrankten, eleganten Terrasse der prunkvollen, marmornen Villa in der Nähe von Neapel hat: Mauro Pagano hat diese vielleicht etwas altmodische aber ungemein ästhetische Szenerie vor etlichen Jahren geschaffen und ebenso die traditionell barocken, prachtvollen...


Simon Boccanegra - Ein Star und eine vielversprechende Debütan...

Helmut Christian Mayer

Das Libretto von Arrigo Boito, in dem es um Betrug, Machtgier und zu spät erkannte Familienbande geht, strotzt nur so vor Ungereimtheiten. Aber das nimmt man gerne in Kauf, denn musikalisch ist Giuseppe Verdis „Simon Boccanegra“ eine wunderbar reife, aber fast ohne Ohrwürmer auskommende Oper. Jedoch sollte man dieses Werk nur dann ansetzen, wenn man für die Titelpartie des Dogen von Genua einen entsprechenden charismatischen Sänger zur Verfügung hat....