Arien von Verdi und Puccini an der Wiener Staatsoper

Xl_italienische_arien-wien-6-20 © Wiener Staatsoper

„Italienische Arien von Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini“ war diesmal der Schwerpunkt eines Konzertabends in der gespenstisch, fast leeren Wiener Staatsoper mit den bekannten pandemiebedingten Bedingungen  von nur 100 zugelassenen Besuchern, weit im Parkett verstreut und vor leeren Rängen und Logen. Es war ein Abend, den man auch wieder über Stream zu Hause mitverfolgen konnte.

Lukhanyo Moyake eröffnete mit „O figli miei“ aus Verdis „Macbeth“ mit sicheren Höhen aber viel zu viel Fortissimo her und zu wenig Nuancen. Bei „Don Carlo“, wusste Jongmin Park, einer der wirklichen Shooting Stars im Stimmfach der Bässe der letzten Jahre am Haus, die große Arie des Filippo II., „Ella giammai m’amo“ mit samtigen Stimme und großer, menschlicher Eindringlichkeit zu gestalten. Szilvia Vörös setzte mit der faszinierend gelungenen Arie der Eboli („O Don fatale“) einen weiteren Höhepunkt. „O Carlo, ascolta“ wurde von Samuel Hasselhorn als Posaebenso intensiv gestaltet.

Das bekannte Quartett aus Rigoletto, „Un di, se ben rammentomi”, war der erste von drei Auftritten des Jinxu Xiahou (Duca), begleitet von Zoryana Kushpler. Andrea Carroll verkörperte die Gilda, während der „Rigoletto“ von Clemens Unterreiner allen an Bühnenpräsenz überlegen war und er zudem mit kraftvoller Tiefe auffiel. Ryan Speedo Green fiel in seiner Interpretation von „O patria.. O tu Palermo“ aus der „Sizilianischen Vesper“ bei den mächtigen Stellen positiv auf, wenn er die Stimme zurücknahm, hatte er allerdings leichte Intonationsprobleme.

Jinxu Xiahou leitetenun den zweiten Teil mit Arien von Giacomo Puccini ein und zeigte bei „Che gelida e manina“ ausLa Bohémeviel Schmelz und Wärme. Ebenfalls fein phrasiert war dann „Chi il bel sogno“ aus „La Rondine“ von Valentina Naforniță. Monika Bohinec beeindruckte mit einer ausgereiften Interpretation, schönen Phrasierungen und beeindruckenden tiefen Tönen bei „Acerba voluttà“ aus Adriana Lecouvreur von Francesco Cilea.

Zum Abschluss erlebte man noch einen Ausschnitt aus Puccinis letzter Oper „Turandot“. Samuel Hasselhorn, sowie wieder Jinxu Xiahou und Leonardo Navarro als Ping, Pang und Pong zeigten ihr komödiantisches Talent und sangen einfach wunderbar.

Luisella Germano war allen Sängern eine sichere und einfühlsame Begleitung am Klavier. Alle Künstler wurden alle mit wohlwollendem Applaus verabschiedet.

Dr. Helmut Christian Mayer

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