Kolumnen zu folgendem Norbert Ernst

Verdis „I Vespri Siciliani“ an der Wiener Staatsoper: Kampf au...

Helmut Christian Mayer

„I Vespri Siciliani“,die Oper von Giuseppe Verdi, die auch an anderen Opernhäusern des deutschsprachigen Raumes selten aufgeführt wird, wurde 1998 an der Wiener Staatsoper erstmals seit genau 119 (!) Jahren wiederum aufgeführt. Jetzt nach 26 Jahren kam es zu einer Wiederaufnahme dieser Produktion. „I Vespri Siciliani“ war Verdis erster Auftrag für die Pariser Opera anlässlich der Pariser Weltausstellung 1855. Das Libretto stammt von...


Puccinis „Turandot“ an der Wiener Staatsoper: Kühles, schmuckl...

Helmut Christian Mayer

Unpersönlich, kühl und kaum ausgestattet wirkt die Bühne, eigentlich wie ein karger Warteraum mit Stühlen einer straff organisierten, staatlichen Behörde. Wie Marionetten in altvaterischen grünen Uniformen (Kostüme: Ursula Kudrna) eilen Beamte, alle mit roten Haaren und dem gleichen Haarschnitt ausgestattet, in eckigen Bewegungen wie Roboter herum (Bühne: Etienne Pluss). Alles wird minutiös in Aktenordnern dokumentiert auch die Exekutionen: So...


Senta im Multiplex packendes, dramaturgisch angreifbares Schau...

Ralf Siepmann

Richard Wagner Der fliegende Holländer Besuch am 2. Oktober 2022 (Premiere) Deutsche Oper am Rhein Theater Duisburg Senta im Multiplex: Musikalisch packendes, dramaturgisch angreifbares Schauerstück der verletzlichen Seele Ein kleinerer Saal mutmaßlich in einem Multiplexkino einer mittleren deutschen Stadt. Junge Leute lümmeln sich in diversen Stuhlreihen, bewerfen einander mit Popcorn, haben sichtlich Spaß. Ganz vorn ein junges Mädchen mit...


Im Theater Hilsdorf: Verheißungsvoller Start in die Wiederaufn...

Ralf Siepmann

Richard Wagner Das Rheingold Besuch am 18. Juni 2022 (Premiere 23. Juni 2017) Verheißungsvoller Start mit Rheingold in die Wiederaufnahme des Düsseldorfer Rings Deutsche Oper am Rhein Her den Ring!/ Kein Recht an ihm/ schwörst du schwatzend dir zu.In äußerster Erregung greift Wotan nach Alberichs Hand mit dem Ring am Finger, trennt mit dem Schwert die ganze Hand vom Arm des Zwergs und mag danach das blutende Teil, den Weltherrschaft verheißenden...


Wagners "Tristan und Isolde" an der Wiener Kammeroper im reduz...

Helmut Christian Mayer

Es ist nie unproblematisch, ein vom Komponisten an sich orchestral groß dimensioniert erdachtes Werk in eine kammermusikalische Fassung zu pressen. Das Theater an der Wien wagt das Experiment, noch dazu mit Richard Wagners „Tristan und Isolde“, für Wagnerianer ein klangliches Narkotikum: In der Fassung für Kammerorchester von Matthias Wegele sitzen nur 20 Musiker im Graben, fünf Solisten singen und das Werk ist auf gut drei Stunden inklusive einer Pause...


Verheißungsvolles "Rheingold" im Stream der Wiener Staatsoper

Helmut Christian Mayer

Aus dem Nichts heraus ertönt er, der berühmte Urton, dieser einzigartige Es-Dur Urzustand, der großartige Beginn der Tetralogie, bevor dann der Rhein mehr und mehr zu fließen beginnt. Aber nicht nur der Beginn von Richard Wagners „Das Rheingold“, das jetzt in einer Aufführung der Wiener Staatsoper vom 10. Jänner 2016 gestreamt wurde, ist verheißungsvoll: Denn ungemein kammermusikalisch transparent, mit subtilen Piani, differenziert aber...