Tanzenberg/Kärnten: Der Chor der Princeton University „Gee Club“ faszinierte mit Intonationsreinheit

Xl_geeclub_princeton-crouch-tanzenberg-trigonale-3-23 © Stefan Schweiger

Ganz sanft erklangen die Gesänge zuerst nur von vorne, dann auch von der Seite und von hinten: Bis sich die vier im gesamten Kirchenraum verteilten Chöre zu einem wunderbaren, homogenen Klang vermischten, der den Raum völlig erfüllte. Noch dazu wurde die Komposition „Immortal Bach“ des Norwegers Knut Nystedt, die nur auf der ersten Zeile des Chorals „Komm süßer Tod“ von Bach aufgebaut ist, ungemein intonationsrein gesungen und erzeugte in seiner weitaufgefächerten Tonschöpfung eine starke, meditative Stimmung: An die hundert Sängerinnen und Sängern des Studentenchors des Princeton University „Gee Club“ aus den USA, schafften dieses Kunststück. Und er wurde seinem vorauseilenden Ruf zu einem der besten Jugendchöre zu gehören, voll gerecht. Dies erlebte man jetzt bei dessen Europatournee in der vollen Seminarkirche in Tanzenberg als Sonderkonzert der Trigonale – dem Kärntner Festival der Alten Musik.

Unter der ungemein exakten und souveränen Leitung des Briten Gabriel Crouch, der letztes Jahr mit seinem Gesangsensemble „Gallicantus“ hier schon einmal begeisterte, wusste man auch das Hauptwerk des Abend das „Magnificat“ BWV 243 von Johann Sebastian Bach mit glasklarer Homogenität aufzuführen. Bei diesem wurden die solistischen Parts von den unterschiedlichsten Chormitgliedern aus den eigenen Reihen sehr achtbar gesungen. Für die ideale instrumentale Begleitung sorgte ein eigens für das Konzert zusammengestelltes Projektensemble mit lauter Top-Musikern unter Fritz Kircher als Konzertmeister und Klaus Kuchling an der Orgel. Bach war auch der Schwerpunkt dieses Konzertes der Trigonale, denn es wurden auch a-cappella die Kantate „Nun ist das Heil“ gleich zweimal gesungen. Einmal als einfacher Chor wie auch einmal als Doppelchor, bei dem auch zwei Choristinnen Shruti Venkat und Katie Chour gekonnt als Dirigentinnen fungierten. Wunderbar gesungen wurden etwa auch „Taaveti Laul“ vom estnischen Komponisten Cyrillus Kreek, ein Stück, das auf einer estnischen Volksweise basiert, wie auch „Laudibus in sanctis“ von William Byrd, „Sail Through This to That“ der US Komponistin Caroline Shaw sowie “Faire is The Heaven” des Briten William Harris.

Für die stehenden Ovationen bedankte man sich mit dem rumänischen Volkslied „Sarba pe Scaun“!

Dr. Helmut Christian Mayer

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