Starcellist Mischa Maisky musizierte mit seiner Tochter und seinem Sohn bei „Klassik im Burghof“ in Klagenfurt

Xl_maisky_trio_-_kib-_andrej_grilc-9-21 © Andrej Grilc

Ungemein weich faszinierten schon die ersten Cellotöne, bald setzten Violine und Klavier ein. Klangschwelgerisch erklang dann das Adagio eines kaum bekannten Notturno op. 148 von Franz Schubert: So begann eine besondere Matinee bei „Klassik im Burghof“,für die es tatsächlich gelungen war, Mischa Maisky zu gewinnen. Der 73-jährige Ausnahmekünstler, der bereits eine jahrzehntelange und bemerkenswerte Karriere hinter sich hat und auch heute noch zu den weltbesten Cellisten zählt, spielte auf einem edlen Montagnana -Cello aus dem Jahre 1720 als Trio gemeinsam gekonnt mit seinen beiden Kindern, dem 34-jährigen Sascha auf der Violine und der 32-jährigen  Lily am Klavier. „Es ist für mich das Allerschönste mit meinen Kindern gemeinsam zu musizieren“, schwärmt Mischa Maisky und: „Das ist für mich als Vater eine hochemotionale aber auch intime Situation und ein Lebenstraum, dass meine Kinder Musiker wurden und wir uns gemeinsam der klassischen Musik widmen können.“

Dann erklang vom Maisky Trio das 2. Klaviertrio von Dmitri Schostakowitsch, so wie es sein soll: Rhythmisch frisch belebt, bohrend, grotesk, voll von frohem Lebensgefühl und als Höhepunkt ein Largo von großer, feierlicher Schönheit und Tiefe sowie einem volkstümlich tänzerischen Finale.

Den Abschluss bildete das 1. Klaviertrio von Felix Mendelssohn Bartholdy, über welches sich kein Geringerer als Robert Schumann äußerte: „Mendelssohn ist der Mozart des 19. Jahrhundert, der hellste Musiker“ und genauso erklang es auch: Reich an Farben und Schattierungen, mit großer Transparenz, Spielfreudigkeit und Helligkeit, das im Scherzo in geister- und Elfenweise dahinhuscht und mit einem Finale, das sich in leidenschaftlicher Erregung steigert, die zweimal lyrisch zurückebbt.

Für den großen Jubel im übervollen Burghof bedankte sich die drei Künstler mit einer eigenen Fassung von Franz Schuberts Lied „Du bist dir Ruh!“

Dr. Helmut Christian Mayer

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