Salzburg Matthias Goerne und Franz Welser-Möst mit den Wiener Philharmonikern in subtilen und monumentalen Klangwelten

Xl_wiener-philharmoniker-welser-moest-goerne-salzburg-7-21-2 © Marco Borelli

Vom „stürmisch bewegten“ Vorspiel, die Liebesnacht der Feldmarschallin und Octavian schildernd, über die Überreichung der silbernen Rose, über die Walzer bis hin zum traumhaften Finale zeigten die Wiener Philharmoniker bei ihrem ersten Konzert am Eröffnungstag der Salzburger Festspiele im Großen Festspielhaus unter dem stets animierenden Franz Welser-Möst ihre unbändige Musizierfreude und auch solistisch ihre hohe Klasse. Es wurde bei Richard Strauss Suite aus der Oper „Der Rosenkavalier“ luxuriöser und silbriger Wohlklang, hohe Transparenz und inniger Emotionalität verströmt.

Dann erklangen zu den Festspielen passend die "Sechs Monologe aus Jedermann" mit Texten aus dem Mysterienspiel von Hugo von Hofmannsthal. Vertont von Frank Martin in seinem unverwechselbarenStil wurden sie dann mit ausdrucksstarker und wortdeutlicher Deklamation vom Bariton Matthias Goerne vollendet und balsamisch weich gesungen.

Zuerst nur in den Blechbläsern und schließlich im gesamten Orchester erklang dann majestätisch das „Bergmotiv“ als man am Gipfel angelangt war: Der faszinierend musizierte Höhepunkt einer effektvollen Komposition bescherte uns großes Kopfkino. Vor dem inneren Auge konnte man die imposanten Hochgebirgsgipfel förmlich sehen. Es war insgesamt beeindruckend, Richard Strauss letzte, monumentale symphonische Tondichtung „Eine Alpensymphonie“, der darin mit großen Gesten nicht spart, so erleben zu können: Die erstaunlich, tonmalerische Phantasie mit alpinistischen wie auch emotionalen Stufen zwischen morgendlichen Aufbruch und spätabendlicher Rückkehr wie auch die im Werk zugrunde liegenden riesigen Spannungsbögen wussten die Musiker des Orchesters mit exzellenten Solisten in den eigenen Reihen imposant aber auch feinsinnig mit unzähligen Stimmungen wiederzugeben. Ein Genuss!

Stehende Ovationen!

Dr. Helmut Christian Mayer

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