Populäres und Schmissiges vom Wiener Concert-Verein beim Kultursommer in St.Paul

Xl_eichinger-bilic-concertverein-st_paul-kuso-6-23 © Helmut Christian Mayer

Der betörende Walzer hat sich längst verselbstständigt und wird oft allein aufgeführt. Aber auch sonst ist Peter Iljitsch Tschaikowskys Serenade für Streicher in C-Dur op. 48 ungemein populär und optimistisch:  Die vom Komponisten gewollte Nachahmung und Huldigung von Mozarts Stil, mit dem feierlichen Hymnus wie auch die russischen Volkslieder wurden vom Wiener Concert-Verein unter Tonci Bilic beim zum 14. mal stattfindenden Festival St. Pauler Kultursommer im Lavanttal in Kärnten, im südlichsten Bundesland von Österreich  mit elegantem, farbenreichem und tiefromantischem, wie auch strahlendem Ausdruck und großer Vitalität gespielt.

Dann musizierte Karl Eichinger das sich am flirrenden, amerikanischen Kapitalismus orientierende Klavierkonzert in F-Dur von George Gershwin. Die vielen Jazzelemente wurden vom österreichischen Pianisten, teils etwas trocken aber schmissig, mit perfekten Repetitionen, Griffen und Läufen wiedergegeben. Die Musiker begleiteten unter dem kurzfristig eingesprungenen, kroatischen, umsichtigen Dirigenten in einem Arrangement für Kammerorchester von Thomas Ille mit großer Spielfreude aber auch manchmal zu großer Lautstärke, wodurch der Solist teils zugedeckt wurde.

Für den heftigen Applaus bedankte Eichinger sich mit den 3 Preludes für Klavier ebenfalls von Gershwin. Während das Orchester, das tags zuvor bei den Musikwochen in Millstatt gastiert hatte, sich mit der Ouvertüre zur Oper „La cambiale di matrimonio“ von Gioachino Rossini als Zugabe verabschiedete.

Stehende Ovationen!

Dr. Helmut Christian Mayer

 

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