„Pfingstklang“: Eine ansprechende Uraufführung und vieles mehr beim neuen Festival in Klagenfurt

Xl_horak-rso_wien_quartett-pfingstklang-5-23-1 © Helmut Christian Mayer

Es begann gleich mit einer Uraufführung: Denn bei der samstäglichen Matinee des neuen Festivals „Pfingstklang“, veranstaltet von „Klassik in Klagenfurt“, erblickten „Drei Lieder für Singstimme und Streichquartett“ von Wolfram Wagner das Licht der musikalischen Welt. Nach sehr poesievollen Gedichten von Marie Luise Kaschnitz schuf der 60-jährige, auch selbst anwesende Wiener Komponist mit seiner sehr persönlichen, mäßig modernen Handschrift einen ansprechenden, kurzen Liedzyklus. Cornelia Horak lieh ihm ihren kraftvollen, flexiblen Sopran, die wechselnden Emotionen ideal auslotend. Besonders gefiel das letzte Lied „Morgen“, ein ungemein gefühlvolles Stück, bei welchem das Streichquartett des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien ihr einen Klangteppich zu Füßen legte.

Und es endete mit „Il Tramonto“ („Sonnenuntergang“) von Ottorino Respighi, einem wunderbar spätromantischen, melancholischen Gesang, den die Wiener Sopranistin sehr gefühlstief interpretierte.

Dazwischen faszinierten die vier Streicher mit Kristina Suklar und Aileen Dullaghan (beide Violine), Mario Gheorghiu (Viola) und Julia Schreyvogel (Violoncello) mit reichen Farben und akzentreichen Schattierungen sowie hoher Technik: Bei Alexander Zemlinskys recht langen aber abwechslungsreichen Quartett Nr. 4, dem „Quartetto per archi“ von meist als Filmkomponisten bekannten Nino Rota und einem Satz eines Quartetts von György Ligeti in modernster Klangsprache mit extrem reibenden Intervallen.

Christoph Wagner-Trenkwitz sorgte für eine, wie immer humorvolle Moderation, die „ohne Künstliche Intelligenz zustande gekommen ist“, wie er ausdrücklich betonte.

Viel Applaus und eine Zugabe „Mein schönstes Gedicht“ wieder von Wolfram Wagner, für Sopran solo.

Dr. Helmut Christian Mayer

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