Millstatt: Hohe philharmonische Qualität mit einer exzellenten Sopranistin bei den Musikwochen

Xl_rathkolb-froschauer-ensemble_der_wiener_phil-millstatt-8-21 © Helmut Christian Mayer

Über Unterbeschäftigung können die Wiener Philharmoniker derzeit nicht klagen: Denn bei den Salzburger Festspielen sind sie allein diese Wochen bei den Opern „Elektra“ sowie „Cosi fan tutte“, und bei gleich mehreren Konzerten voll eingespannt. Doch fünf von Ihnen fanden trotzdem als Kammerensemble noch Zeit, in Millstatt in der Stiftskirche im Rahmen der Musikwochen zu musizieren: Sogar der Vorstand selbst, Stimmführer und Primgeiger des renommierten Orchester Daniel Froschauer war dabei und brillierte als Solist bei allen Stücken auf seiner edlen Stradivari. Unterstützt wurde er von Marián Lesko (Violine), Wolf Dieter Rath (Stimmführer der Bratschengruppe), Raphael Flieder (Stimmführer am Cello) sowie Michael Bladerer (Kontrabass). Nach einem nicht ganz sauberen Beginn erlebte das Publikum höchstes philharmonisches Niveau: Sei es bei Gioacchino Rossinis Sonate Nr. 2 in A-Dur,komponiert als Zwölfjähriger während seiner Ferien, die frisch und vital musiziert wurde oder etwa nach der Pause bei Antonín Dvorak Streichquintett G-Dur, op. 77, das besonders farbig und im Andante besonders berührend erklang.

Lydia Rathkolb, die erstmal als Neo-Millstätterin- sie war vor Kurzem hierher übersiedelt- auftrat, lieh ihren raumfüllenden Sopran der viersätzigen Motette „Exsultate, jubilate“ KV 165 von Wolfgang Amadeus Mozart, diesmal nur in Streicherbegleitung, wobei ihre Koloraturen und Triller von großer Perfektion waren und nur so dahinperlten.

Für den starken Applaus bedankte sich das Ensemble schwungvoll mit „Wien bleibt Wien“ von Johann Schrammel.

Dr. Helmut Christian Mayer

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