Millstatt: Erfrischender Festivalstart der Musikwochen

Xl_keller_elias-millstatt-6-22 © Jo Hermann

Er gilt als großes pianistisches Talent, der erst 14-jährige Elias Keller. Mit sechs Jahren begann er in seiner Heimatgemeinde Weißenstein mit dem Klavierunterricht und schon mit acht Jahren durfte er am Salzburger Mozarteum zu studieren beginnen. Mittlerweile hat er bereits zahlreiche Preise gewonnen und viele Konzerte gegeben. Jetzt zeigte er sein großes Können mit dem Klavierkonzert in A-Dur KV 488 von Wolfgang Amadeus Mozart beim Eröffnungskonzert der Millstätter Musikwochen in Kärnten in der wunderbaren Stiftskirche.

Beim diesem in der Gunst des Publikums sehr hoch stehenden schmerzlich heiteren Konzertes gelang es dem jungen Künstler ideal, die verspielte aber doch hintergründige Stimmung auszuloten. Verschwenderisch wurde die blühende Melodik mit feinem mozartschen Duft verströmt, eine bravouröse Technik und ein springlebendiges Finale waren zu erleben. Subtil und aufmerksam begleitete ihn dabei das Millstatt Festival Orchester, letztjährig gegründet und überwiegend aus Musikern des Kärntner Sinfonieorchester wie auch aus der Gustav Mahler Privatuniversität aus Klagenfurt sowie aus einigen anderen internationalen Orchestern bestehend, unter Tobias Wögerer. Für den jubelnden Applaus bedankte sich Keller mit einer selbst bearbeiteten, flotten Version vom „Türkischen Marsch“ von Mozart.

Es heißt, dass das vom Komponisten geforderte Tempo des letzten Satzes jedes Ensemble an seine spielbaren Grenzen zu bringen vermag. Nicht so diesen Klangkörper, denn dieser konnte unter dem 31-jährigen, preisausgezeichneten Linzer Dirigenten das Finale von Ludwig van Beethovens 2. Symphonie hochvirtuos musizieren. Auch sonst erklang das Werk, das immer im Schatten der großen Symphonien stand, mit vielen Schattierungen im Kopfsatz wie auch im geistreichen, schnellen Scherzo. Dem kantablen Larghetto, das der weitausschwingende Ruhepol des Werkes ist, fehlte es nicht an Seele. Auch die anfänglich gespielte Ouvertüre „Die Geschöpfe des Prometheus“ ebenfalls von Beethoven gefiel.

Großer Jubel für einen vielversprechenden Start der Musikwochen, die von Landeshauptmann Peter Kaiser eröffnet wurden.

Weitere Termine, Infos und Karten: www.musikwochen.com

Dr. Helmut Christian Mayer

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