„La Follia“ – Furiose Verrücktheiten beim Kärntner Barockorchester

Xl_fheodoroff_hannah-thomas-barockorchester-10-22-2 © Helmut Christian Mayer

„Ombra mai fù“:  Zur Freude des Publikums sang sie das berühmte Largo aus Georg Friedrich Händels „Serse“ als Zugabe. Hier erlebte man das Schwebende eines magischen Augenblicks, in dem die Zeit still zu stehen schien: Dafür sorgte Hannah Fheodoroff mit ihrer weichen, farbenreichen Stimme im Mozartsaal des Klagenfurter Konzerthauses in Kärnten. Die erst 25-jährige Kärntnerin, am Kärntner Landeskonservatorium und an der Wiener Kunst- und Musikuniversität ausgebildet, faszinierte mit vielen Nuancen, wunderbarem Legato und sicheren Koloraturen auch bei Arien aus „Alcina“ und „Giulio Cesare in Egitto“ von Händel, sowie aus „Orlando furioso“ und „Juditha triumphans“ von Antonio Vivaldi. Begleitet wurde sie dabei gekonnt vom Kärntner Barockorchester unter der Leitung ihres Onkels und Konzertmeisters Thomas Fheodoroff, der auch solistisch glänzte.

Dieses Ensemble wurde vor drei Jahren gegründet, um hier Barockmusik von Musikerinnen und Musikern, die aus Kärnten stammen oder hier wohnen, vermehrt erklingen zu lassen. Zwei Gründungsmitglieder Annemarie Podesser und Sieglinde Größinger erwiesen sich als höchst virtuose Solistinnen beim Konzert in C-Dur für zwei Traversflöten, Streicher und Basso continuo von Vivaldi. Und wieder gefiel das Ensemble das ganze Konzert hindurch mit hohem Niveau, Spielfreude und Stilsicherheit. So ganz besonders bei „La Follia“ (auch das Motto des Abends) von Francesco Geminiani mit seinen „verrückten“ Variationen.

Für interessante und launige Informationen sorgte die Moderatorin des Abends Ulli Nagy.

Viele Bravi!

Dr. Helmut Christian Mayer

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