Klagenfurt: Wörthersee Classics eröffneten mit einem neugegründeten Klangkörper der Capella Mahleriana

Xl_capella_mahleriana-kornienko-w_rthersee_classics-6-22 © Helmut Christian Mayer

Für viele gilt das 1. Klavierkonzert von Johannes Brahms als diffiziles, etwas sperriges Monumentalwerk, wofür man immense Ausdauer und Power benötigt. Massimiliano Ferrati hat beides. Denn so erlebte man den italienischen Pianisten im Eröffnungskonzert des Wörthersee Classics Festivals, dessen Programmatik darin besteht, überwiegend die am Wörthersee in Kärnten wirkenden Komponisten aufzuführen, im Konzerthaus Klagenfurt: Kraftvoll war sein Spiel, hochstehend seine Technik und reich waren seine Abstufungen, wofür er viel Applaus bekam!

Allerdings wählte Alexei Kornienko, Künstlerischer Leiter des Festivals, am Pult des neugegründeten Klangkörpers Capella Mahleriana bei seiner soliden Begleitung vor allem anfänglich auffallend langsame Tempi, wodurch das Stück doch etwas zu schwerfällig geriet.

Besser gefiel die Interpretation mit üppigem, romantischen Schönklang, und warmen Valeurs bei der 2. Symphonie von Sergej Rachmaninow. Hier jongliert der Komponist, wie bei seinen meisten Werken, die oft an Filmmusik gemahnen, zwischen Virtuosität und Tränenseligkeit. Wenngleich das „junge“ Orchester in puncto Homogenität und Zusammenspiel noch etwas zusammenwachsen muss, wurde das teils doch recht dick instrumentierte Werk vom nunmehr energiegeladeneren Dirigenten meist mit Spannung, mit den gewünschten, dunklen Farben, teils geschärften Kontrasten und ziemlich schwelgerischer im Schönklang modelliert.

Viel Applaus im gut besuchten Saal für die Eröffnung, zu der die Präsidentin der Festspiele Elena Denisova zu Beginn zahlreiche Ehrengäste begrüßen konnte. Für die sehr informative Moderation sorgte der Kulturjournalist Wilhelm Sinkowicz.

Wörthersee Classics bis 12.6 - www.woertherseeclassics.com

Dr. Helmut Christian Mayer

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