Klagenfurt: Nuancenreiche Töne aus der Dämmerung - Liedermatinée mit Steven Scheschareg

Xl_scheschareg_steve-12-22 © Steven Scheschareg

„Traum durch die Dämmerung“: Nicht nur mit diesem Lied von Richard Strauss nahm Steven Scheschareg Bezug auf die derzeitige bis 19.2.2023 laufende, großartige Ausstellung „Menschheitsdämmerung“ des Museums für Moderne Kunst Kärnten (MMKK). Denn auch aus vielen anderen Bildern derselben entwickelte der US-amerikanische Bassbariton, dessen Eltern aus Österreich stammen, Assoziationen zu seinem Programm, wie er selbst bei seiner sehr informativen Moderation erzählte. Hauptsächlich Lieder aus der Zwischenkriegszeit waren in der Burgkapelle in der Klagenfurter Innenstadt zu hören und auch von Komponisten, die vor den Nazis emigrieren mussten: Neben Erich Wolfgang Korngold, von dem unter anderen der Schlager „Mein Sehnen, mein Wähnen“ aus der Oper „Die tote Stadt“ erklang, war auch Alexander Zemlinksy mit „Erkenntnis“ erleben. Zudem sang er Lieder von Alma („Die stille Stadt“) und Gustav Mahler („Von der Schönheit“), wie auch von Alban Berg („Wozzeck“) und Ernst Krenek (das Triumphlied aus „Johnny spielt auf“). Und auch Zeitgenössisches von Olga Neuwirth und Martina Clausen durfte nicht fehlen.

Dieses klug zusammengestellte Programm sang Steven Scheschareg, der letzte Saison am Stadttheater in „Jakob Lenz“ von Wolfgang Rihm mitwirkte und kommenden Februar ebendort in der Uraufführung von „Hiob“ von Bernhard Lang singen wird, mit einer farbenreichen und weiten dynamischen Palette von feinen bis zu mächtigen Tönen.

Sehr differenziert und einfühlsam begleitet wurde er dabei von Lisa Gonella am Klavier.

Dr.Helmut Christian Mayer

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