Klagenfurt: Mit „Donner und Blitz“ ins Neue Jahr

Xl_milton-nicholas-credit_christoph_mischke-3-21-1 © Christoph Miksche

„Sie können es bei Wikipedia nachlesen, dass ich der beste Musiker auf diesem Instrument bin“: Sprachs, packte zwei Hammer aus und schlug damit zum Gaudium des Publikums zur Polka „Feuerfest“ rhythmisch auf einen kleinen Amboss. Es war überhaupt ein Abend des Nicholas Milton, der das diesjährige Neujahrskonzert des Kärntner Sinfonieorchesters im Konzerthaus Klagenfurt, veranstaltet vom Stadttheater Klagenfurt nicht nur fulminant dirigierte, sondern auch launig mit humorvollen Sprüchen moderierte: „Nicht erschrecken, es wird jetzt donnern und blitzen aber das Dach hier ist sicher“, als die Polka „Unter Donner und Blitz“ erklang. Der aus Australien stammende, neue Chefdirigent des Orchesters wusste mit immensem körperlichem Einsatz und nie erlahmender Energie, die Musiker, auch solistisch in allen Instrumentengruppen, zu Höchstleistungen und toller Spielfreude zu animieren. Er reizte Effekte und Tempi extrem aus und ließ es auch immer wieder ordentlich krachen.Und so wurde ein lustvolles, schmissiges „Ungarisches Feuer“, so das heurige Motto des Konzertes, gezündet.

Neben zwei „Ungarischen Tänzen“ von Johannes Brahms erklangen die Ouvertüren aus „Der Zigeunerbaron“ und „Die Fledermaus“ von Johann Strauß (Sohn), von dem auch noch der wunderbare „Frühlingsstimmenwalzer“ zu erleben war. „Bahn frei“, bei dem heftig gepfiffen wurde, „Ohne Sorgen“, mit einem singenden Orchester, die „Pizzicato Polka“, „Im Krapfenwald‘l“ mit orchestralem Vogelgezwitscher sowie „Eljen a Magyar“:  Alle diese Polkas wie auch der Csárdás aus „Ritter Pásmán“, alles Stücke von Komponisten aus der Strauß-Dynastie wurden schwungvoll und mit Rasanz gespielt.

Als Solist war das Ausnahmetalent, der erst 17-jährige Aleksander Simic am Cello aufgeboten, der die „Ungarische Rhapsodie“ von David Popper mit wunderbar weichen Tönen aber auch unglaublich rasanter, eigentlich kaum spielbarer Virtuosität und Technik musizierte.

Und natürlich durften auch der „Donauwalzer“ und der „Radetzky-Marsch“, bei dem Milton das Klatschen des Publikums köstlich dirigierte, als Zugaben nicht fehlen.

Stehende Ovationen des ständig jubelnden, restlos begeisterten Publikums!

Dr. Helmut Christian Mayer

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