Jubiläumskonzert des Euro Symphony SFK Orchestra mit atmosphärischen Klangmalereien

Xl_hoetzl-fink-wappensaal-klagenfurt-11-22-1 © Jeunesse

Es ist eine nunmehr zwanzigjährige Erfolgsgeschichte: Denn genau 2002 wurde das Euro Symphony SFK Orchestra gegründet, das sich im Sinne des Alpe-Adria Gedankens aus Musikern von den Regionen Slowenien, Friaul und Kärnten zusammensetzt, was sich im Namen des Orchesters mit den Anfangsbuchstaben widerspiegelt. Zahlreiche Konzerte im In- und Ausland mit namhaften Solisten wurden in diesen zwei Dezennien schon gespielt. Grund genug dieses Jubiläum mit einem Geburtstagskonzert im Rahmen des Veranstalters Jeunesse im pittoresken, wunderbaren, alten Wappensaal des Kärntner Landhauses in Klagenfurt zu feiern, natürlich mit dem Gründer des Ensembles Ernest Hoetzl, der auch an der Grazer Kunst und Musikuniversität lehrt, selbst am Pult.

Über Auftrag des Kärntner Volksliedwerks schuf der junge Kärntner Shootingstar-Komponist Christof Ressi (Jahrgang 1989) unter gewünschter und bewusster Einbeziehung von Volksmusikinstrumenten ein Stück „Nach fünf Gedichten von Maja Haderlap“ für Mezzosopran, Zither, Hackbrett und kleines Orchester. Das durchkomponierte Werk erklang sehr atmosphärisch und klangmalerisch beim Ensemble. Beeindruckend wurden auch musikalisch in den Gedichten in slowenischer Sprache der mehrfach preisausgezeichneten Kärntner Schriftstellerin eine Mondnacht, einen Sturm, einen Spaziergang auf einer Wiese, Blumen und Liebe sowie düstere Zeiten beschrieben. Dafür lieh keine Geringere als die bekannte Sängerin Bernarda Fink feinsinnig phrasierend ihren kostbaren Mezzo.

Umrahmt wurde das Konzert mit Wolfgang Amadeus Mozart: Und zwar mit der, abgesehen von kleineren Unsauberkeiten frisch musizierten und selten aufgeführten Symphonie Nr. 37 KV 444 sowie mit dem heiteren Doppelkonzert für Flöte und Harfe und Orchester KV 299. Eigentlich erdachte Mozart dieses für Dilettanten. Es wurde, obwohl er die Flöte nicht sonderlich liebte, eine charmante Auftragskomposition für einen musizierenden Pariser Adeligen und dessen Tochter. In diesem Konzert im Wappensaal konnte bei den ausführenden Solisten von Dilettantismus natürlich keine Rede sein. Im Gegenteil brachte es vielmehr eine umjubelte Begegnung mit dem technisch exzellenten Massimo Mercelli und der jungen Harfenistin Hannah Senfter mit ihrem extrem diffizilen Part auf der Harfe. Beide Solisten glänzten mit ungemein sensiblen Tönen und höchster Virtuosität.Das Orchester unter Ernest Hoetzl sorgte dabei für die einfühlsame Begleitung.

Großer Jubel im vollen Saal.

Dr. Helmut Christian Mayer

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