Happy Birthday! Viva Rolando Villazón: Gala in Salzburg anlässlich seines 50. Geburtstags

Xl_rolando-geburtstagskonzert-salzburg-2-22-4 © Wolfgang Lienbacher

Als dann am Schluss erwartungsgemäß noch „Happy Birthday!“ und „Ay, ay, ay, cielito lindo“, die heimliche, mexikanische Nationalhymne, angestimmt wurden und das Publikum stehend mitsingen durfte, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Es war sein Abend: Rolando Villazón stand im Mittelpunkt einer Benefizgala zugunsten der Mozart-Stiftung anlässlich seines 50. Geburtstages. Und viele seiner Wegbegleiter wirkten am Haus für Mozart mit.

Es war ein vielfältiges, buntes Programm mit Arien aus Opern, Zarzuelas aber auch reichlich Mexikanischem, aus seiner Heimat garniert mit viel Spaß. Villazón begann mit Mozart, mit der großen Arie des Titus. Duftig erlebte man dann das berühmte Terzettino aus „Cosi“. Hier mit dabei: Magdalena Kožená und Regula Mühlemann. Letztere zündete später auch mit der Kavatine „Una voce poco fa“ aus Rossinis „Barbier“ ein Koloraturenfeuerwerk und ließ mit dem Jubilar bei Lehárs „Lustiger Witwe“ die „Lippen schweigen“ ließ. Villazón war auch gemeinsam mit dem stimmgewaltigen Michael Volle im Freundschaftsduett aus Verdis „Don Carlo“ zu bewundern. Letzterer konnte seine komische Ader als Tevje in Bocks „Anatevka“ „Wenn ich einmal reich wär“ ausspielen. Ein Phänomen ist immer noch Plácido Domingo, der mit samtiger Mittellage u.a. mit „Amor, vida de mi vida“ von Federico Moreno Torroba begeisterte und auf ausdrücklichen Wunsch Rolandos, ihn bei dem von ihm wunderbar gesungenen Schlager „No puedo ser“ von Pablo Sorozábal am Pult begleitete. Freund und Zimmerkollege aus den Anfangszeiten Charles Castronovo  meisterte kraftvoll die große Arie des Corrado aus Verdis „Il corsaro“. Mit einer „geläufigen Gurgel“ faszinierte Fatma Said bei einer Zarzuela von Ruperto Chapi mit unglaublich rasanten und blitzsauberen Koloraturen. Und natürlich durften gemeinsam gesungene Hits wie „Non mi scordar di me“ „Granada“ oder Finiculì, Funiculà“ nicht fehlen.

Die Camerata Salzburg unter der präzisen Giedré Šlekytė begleitete einfühlsam und umsichtig aber mit viel Emotionen. Das Orchester, das heuer sein 70-jähriges Jubiläum feiert, konnte auch mit einer flotten Ouvertüre aus Mozarts „Figaro“ sowie mit dem wunderbar musizierten Intermedio von Gerónimo Giménez punkten.

Durch den Abend führte einmal mehr charmant und sehr informativ Barbara Rett. Temperamentbündel Villazón bedankte sich wiederholt mit vielen Späßchen und Handküsschen bei seinen Sangesfreunden und dem Publikum!

Stehende Ovationen im ausverkauften Haus mit viel Prominenz aus Politik und Kunst.

Die Aufzeichnung dieses Konzerts wird ab Dienstag, 22. Februar, 20.00 Uhr im Stream auf arte concert - am Sonntag, 27. Februar um 20.15 Uhr auf ORF III sowie am Sonntag, 17. April auf arte ausgestrahlt.

Dr. Helmut Christian Mayer

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