Gurk: Festival Musikalischer Spätsommer mit tiefem Ausdruck

Xl_kircher_und_co-gurk-8-22 © Helmut Christian Mayer

„Molto espressivo“: Gleich bei zwei Werken verschiedener Komponisten stand diese gewünschte Vortragsbezeichnung für den zweiten Satz. Und genau diesen erwarteten tiefen, emotionalen Ausdruck erlebte man beim diesjährigen Abschlusskonzert des 34. Musikalischen Spätsommers, einem kleinen aber sehr feinen Festival im herrlichen Dom zu Gurk, in Kärnten. Aber nicht nur bei diesen beiden Sätzen, sondern den ganzen Abend lang. Dazu kamen ungemein feine, sensible Töne, viele Farben und andere Nuancen sowie eine immense Virtuosität, ein Akzentreichtum und eine große Spielfreude. Und beinahe alle Musiker durften mit tollen Soli reüssieren. Dafür sorgten die sehr homogen aufeinander eingespielten, sieben Musiker in verschiedenen Zusammensetzungen rund um den Geiger Fritz Kircher als künstlerischen Leiter des Spätsommers sowie Cornelia Löscher (Violine), Gerswind Olthoff und Firmian Lermer (Bratsche) Luis Zorita und Agnieska Kabut (Violoncello) sowie Elisabeth Rakowitz (Kontrabass).

Und all dies hörte man bei Ludwig van Beethovens Streichquintett op. 29, eine entzückende Spielmusik voll feiner Züge, beim Streichsextett in F-Dur op. 37 von Ignaz Pleyel, mit eingängiger und gewinnender Melodik. Und ganz besonders auch bei Antonín Dvoraks einzigem Streichsextett A - Dur, op. 48, wo die böhmische Volksmusik in hochromantischer aber auch feuriger Manier wunderbar zur Geltung kam.

Stehende Ovationen!

Dr. Helmut Christian Mayer

 

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