Die Slowenische Philharmonie unter Vasily Petrenko und dem Pianisten Simon Trpceski brillierten in Ljubljana

Xl_petrenko-trpceski-slowenische_phil-laibach-7-23 © Helmut Christian Mayer

Jeder noch so schwere Lauf, jeder noch so diffizile Griff funktionierte. Zusätzlich zu dieser phänomenalen Technik schaffte es Simon Trpceski aus Mazedonien und weltweit höchst erfolgreich unterwegs, das 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow im Cankar Center beim Ljubljana Festival mit großer interpretatorischer Tiefe zu gestalten. Die Slowenische Philharmonie unter Vasiliy Petrenko wusste das populäre, hochromantische Werk mit den gewünschten wunderbaren, dunklen Farben und in richtiger Balance und exakter Rhythmik, die bei diesem Stück als besonders heikel gilt, zu begleiten. Für den jubelnden Beifall bedankte sich der Pianist mit einer Mazurka von Frederic Chopin.

Dann folgte Dmitri Schostakowitsch 10. Symphonie: Ein großes Seelengemälde, das die Schrecken, Wunden und schließlich die triumphale Überwindung der Stalin-Ära Klang werden lässt. Sie ist seine Abrechnung mit dem kurz zuvor verstorbenen Diktator, der im zweiten, brutalen Satz im Porträt vorkommt. In unentwegter Steigerung wurde hier die Musik vorangepeitscht, während die kleine Trommel den Drill markierte. Seine großflächigen Dimensionen, die schneidende Schärfe aber auch die Maskenhaftigkeit und die Nähe zur ironischen Verfremdung wurden von den Musikern unter dem jeden Einsatz zeigenden, stets animierenden russischen Dirigenten nuancenreich und spannungsvoll wiedergegeben.

Großer Jubel!

Dr. Helmut Christian Mayer

 

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