Concertgebouw Orchester unter Daniel Harding mit Yefim Bronfman beim Ljubljana Festival: Virtuose und reiche Stimmungswelten

Xl_harding-laibach-darjastravstisu-9-21-3 © Darja Stravs Tisu

Yefim Bronfman zählt nicht umsonst zu den großen Vertretern seiner Zunft, denn ungemein reich ist seine Ausdruckspalette: Von hingehauchter Feinsinnigkeit bis zu packender Dramatik, gepaart mit höchster Virtuosität. So zu erleben bei Ludwig van Beethovens 3. Klavierkonzert, das er beim Ljubljana Festival am Kongress Platz zum Besten gab. Da sprudelten die glasklaren Läufe. Da ertönten mit größter Griffsicherheit die Akkorde.Und es entwickelte sich ein lebensvoller, eindringlicher Dialog zwischen ihm und dem gut disponierten Royal Concertgebouw Orchester aus Amsterdam unter dem souveräner Daniel Harding, der demnächst mit dem Scala Orchester in Klagenfurt beim Musikverein gastieren wird.

Bei der 7. Symphonie von Anton Bruckner ließ Harding dann die einzelnen Phrasen bei den prächtig aufspielenden Musikern ausschwingen und mit großer Suggestivkraft musizieren. Dabei verstand er es blendend, mächtige Spannungsbögen aufzubauen und die Dynamik auszureizen. Unter dem Eindruck des Todes des von Bruckner hoch verehrten Idols Richard Wagner entstand das Adagio dieser Symphonie. Besonders die Coda dieses zweiten Satzes gehört wohl zu den ergreifendsten Momenten der Orchestermusik überhaupt: Die Feierlichkeit und die Weltabgewandtheit des Hauptthemas, wurde mit seiner ganzen Farbigkeit und Innigkeit, wie auch die übrigen Sätze der Symphonie, im besten Sinn des Wortes zelebriert.

Großer Jubel!

Dr. Helmut Christian Mayer

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