Würdig jubiliert eine herausragende Kulturinstitution - das bayerische Staatsorchester

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Festakt 500 Jahre Bayerisches Staatsorchester Nationaltheater München 8.1.2023

Würdig jubiliert eine herausragende Kulturinstitution - das Bayerische Staatsorchester

Politik, Wirtschaft und Kultur sind angetreten, um ein herausragendes Ereignis für das bayerische Kulturleben zu feiern. 500 Jahre, ein halbes Jahrtausend, besteht das Bayerische Staatsorchester und zählt so zu den ältesten Kulturinstitutionen überhaupt.

Elegant schmunzelnd verbindet der bayerische Kultusminister Markus Blume in seiner würzigen Laudatio die Geschichte mit dem nur 7 Jahre älteren bayerischen Reinheitsgebot, dem Credo der bayerischen Bierbrauereitradition. Zwei Kulturerben die sich in Qualität und Erfolg ergänzen. 1523 als Hofkapelle mit 14 Instrumentalisten gegründet, hat das Orchester nunmehr 140 Mitglieder, spielt als Symphonieorchester auf Weltniveau und bedient gleichzeitig auch den Opernbetrieb der Bayerischen Staatsoper.

Zahlreiche Auszeichnungen, darunter achtmal in Folge Orchester des Jahres dokumentieren internationale Anerkennung. Ein wahrer Grund dieses Ereignis würdig zu feiern und mit einem Festakt in der Bayerischen Staatsoper ein Jubiläumsjahr einzuläuten. Unter der Führung von Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski wird das Festkonzert mit Richard Wagners Vorspiel zum 1. Aufzugder Oper Die Meistersinger von Nürnberg feierlich mit Schwung und Leichtigkeit eröffnet. Plastisch führt er die musikalischen Motive vor und die Musiker zeichnen Charakter und Stimmungsbilder klangvoll auf. Zurückhaltend aus weichen leisen Tönen entwickelt sich spannungsvoll die romantische Klangwelt. Wirkungsvoll entladet sich der Höhepunkt und sprüht in Farben.

Die für die Entstehung und Entwicklung des Orchesters bedeutenden Komponisten Ludwig Senft und Orlando di Lasso wird mit je einem Werk in reiner Bläserbesetzung gedacht.

Mit einer ausgefeilten getragenen Interpretation der Alpensymphonie von Richard Strauss wird eine wichtige musikalische Säule des Orchesters und einem der Hausgötter der Bayerischen Staatsoper gewürdigt. Dunkel und mächtig liegt die Nacht zu Beginn im Orchester verborgen, die Sonne bricht vorsichtig durch, die symphonische Wanderung nimmt gehaltvoll seinen Lauf, das Gipfelerlebnis bleibt klar und nüchtern, die Alm gehegt. der Sturm gezähmt. Das Orchester unter seinem GMD trumpht in Transparenz und exaktem Spiel auf. Die Naturschönheiten dringen durch wie eine gepflegte englische Gartenlandschaft, ungestüm drohende Wildnis deckt der Nebel zu. Diese epische Erzählung des Orchester enthält viel Lyrik und Symbolkraft und wird enthusiastisch mit Standing Ovation im ausverkauften Haus belohnt. Ein verdientes Vergelts Gott an die Musiker.

Einmal stellt das bayerische Stastsorchester seine Klasse unter Beweis.

Dr. Helmut Pitsch

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