Salzburg spricht - Dialoge, ein Festival für Musik

Xl_tamas_palfalvi_c_dominik_odenkirchen © Dominik Odenkirch

„Altes wiederbeleben Neues schaffen“könnte ein Leitmotiv sein für die Dialoge, ein Festival für Musik, welches zum fünften Mal vom Mozarteum Salzburg organisiert und veranstaltet wird. Dabei steht die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik und deren Förderung im Vordergrund. Aber auch die Gegenüberstellung oder der vermittelnde Dialog mit der klassischen Musik vom Mittelalter bis zur Neuzeit findet bewusst statt. Also ein Dialog zwischen Künstlern, Komponisten, Werken und Publikum. Umfangreich mit sehr breitem Ansatz ist die Programmgestaltung und eröffnet die Begegnung mit außergewöhnlichen Künstlern und deren sehr individuellen Performance Ansatz. Spannende Momente erwarten interessierten und aufgeschlossenen Zuhörer und Zuseher, viele musikalische Entdeckungen bietet die professionelle Programmauswahl aus verschiedenen Formaten. Im Ortswechsel treten Künstler an ungewöhnlichen Orten in der Stadt auf, von IKEA bis zum Hotel Sacher. In Dialoge Meditation wird in Kirchen zum Abschluss des Tages mit sakraler Orgelmusik und Texten eine halbe Stunde über das Ab- wesen und das Da- sein reflektiert. Eine Woche lang sind aber zahlreiche Konzerte im Blickpunkt des Publikums. Uraufführungen, Wiederbelebungen, Konzertinstallation, Tanz, Rezitation bzw Lesungen und eine Fazil Say Nacht kommen zur Aufführung. Den Abschluss bildet eine Interpretation von Mozarts Requiem.

In einem sonntäglichen Brunchkonzert zeigen das Duo Enssle - Lamprecht mit unterschiedlichen Blockflöten und Schlaginstrumenten eine vielfältige sowie humorvolle Programmzusammenstellung von mittelalterlichen Minneliedern bis zu modernen Kompositionen. Tänzerische einfache Melodien wechseln so mit sphärischen Klängen, ausgereizten Rhythmen. In der Komposition "Le corps a corps" des Griechen Georges Aperghis von 1978 wird der artistisch gesprochene Text zur Melodie, der Rhythmus dazu getrommelt oder es werden metrische Klangschichten aufgefächert wie im Werk "Gegengleich" von Peter Jakober aus 2018.

Unter anderem bitten auch Trompete und Orgel zum Tanz im Konzert von Tamas Palfalvis, Trompete, Andras Gabor, Orgel und der Tänzerin Julia Gyulai. Neben Instrumentalwerken führen die drei Künstler das Werk „Emotion“ von Antoine Tisne und „Okna“ von Petr Eben auf. Letztes wurde von vier Glasfenstern von Marc Chagall in einer Synagoge in Jerusalem inspiriert. In unterschiedlichen Ausleuchtungen des Saales werden stimmungsvoll Bilder musiziert und in Harmonie im Tanz lebendig ausgestaltet.

Das Publikum öffnet sich dem Dialog und nimmt mit unterschiedlicher Frequenz aber offen und aufmerksam daran teil.

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