Neue künstlerische Wege in Salzburg mit der Performance Into the Hairy

Xl_into-the-hairy-image2-photo-by-katerina-jebb-scaled © Katerina Jebb

Into the Hairy Salzburger Festspiele  Premiere 17.8.2023

Neue künstlerische Wege in Salzburg mit der Performance Into the Harry

Sharon Eyal, in Jerusalem geboren, tanzte in der Batshava Dance Company, die sie auch als Choreografin begleitete. Gai Behar war eine Größe im Nachtleben von Tel Aviv. Seit 2005 arbeiten sie zusammen. 2013 gründeten sie die L-E-V Dance Company und schufen verschiedene Produktionen auch in Kooperation mit anderen Tanztheatern. Vielseitig ist deren Engagement. Dazu gehören auch die Choreografien von Modeschauen. Mit dem Modehaus Dior sind sie eng verbunden. Dort wurden auch die enganliegenden Bodysuits der in Salzburg gezeigten Performance Into the Hairy entworfen. Auch mit dem Komponisten Koreless besteht eine längere Zusammenarbeit. Seine minimalistische Musik mit klaren stossende Rhythmen, eingeblendeten Geräuschen und Nachhalleffekten ist sehr eingängig mit meditativem Charakter.

Dunkel ist der Saal auf der Pernerinsel, nur ein dämmriger Lichtkegel verfolgt die sieben Tänzer und Tänzerinnen. Die Kreation mit dem Titel Into the Harry ist schwer einzuordnen zwischen Schauspiel, Tanztheater oder Performance. In kleinen Schritten, fließenden Bewegungen bleiben die Tänzer eng beisammen und bilden eine Einheit, die Körper verschmelzen nahezu ineinander. Die Figuren bauen sich in rhythmischen Abständen auf, menschliche Türme und Wände entstehen, immer wieder sucht jeder einzelne in der Gruppe Zuflucht, zumeist verharren sie in gebückter Haltung, So baut sich eine Kraft aus dem Zusammenhalt auf. Bedrohliches kann abgewehrt werden. Die Begleitmusik umfasst immer wieder neue Klangformationen, die pulsierende Wirkung bleibt.

Ca 50 Minuten dauert die über die Bühne schwebende Formationsfolge, die markige Eintönigkeit lockert sich, ein Tänzer macht seinen Oberkörper frei. Wie ein sakrales Opfer wird er in die Gruppe gesogen, es formiert sich ein Turm aus Menschen, eine Hand ragt aus dem Menschenklumpen wie eine Machtdemonstration nach oben. Dann herrscht Dunkelheit im Raum.

Die Publikumsreaktion ist zuerst verhalten. Auch Buhs mischen sich zur Begeisterung, die die Oberhand gewinnt.

Dr. Helmut Pitsch

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