Mythos Blomstedt - Symphonische Klangbrillianz mit dem Bayerischen Rundfunksymphonieorchester

Xl_befdac51-b04c-4b07-92da-87ed1bb5be72 © Astrid Ackermann

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Herbert Blomstedt Herkulessaal München 12.1.2023

Mythos Blomstedt - Symphonische Klangbrillianz mit dem Bayerischen Rundfunksymphonieorchester

 

Mit größte Hochachtung sind die Leistungen des 95-jährigen Herbert Blumstedt zu würdigen. Wieder einmal überzeugt er mit einem klaren transparenten und von höchster Qualität geprägten Konzerabend mit dem Weltklasse Orchester des Bayerischen Rundfunks. Im ehrwürdigen Herkulessaal der Bayerischen Landeshauptstadt konnte das Publikum im ausverkauften Saal eine fulminante Interpretation von Anton Bruckners vierter Sinfonie Es Dur, der so genannten "Romantischen" erleben.

Mit wenigen Zeichen, aber umso kräftiger, führt er die große Schar der Musiker mit Gespür und natürlicher Autorität durch das monumentale anspruchsvolle Dokument des tiefgläubigen österreichischen Komponisten. Zart flimmern zu Beginn die Töne, sachte schwellen die Wiederholungen der Motive und Überlagerung der Stimmen zu romantischen Höhepunkten an. Klangvoll entladen sich sphärische Spannungen, die mit viel Präzision und der richtigen Mischung aufgebaut werden. Ein gehaltvolles Adagio eligischer Klangpracht führt zu einem schwungvollen in die Natur entführenden Scherzo. Ohne jede Schwierigkeiten schmettern die Hörner, so wie alle Solisten in ihren Einsätzen überzeugen. Wieder liefert das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks eine Spitzenleistung und zeigt seine intime tiefe Verbundenheit mit Anton Bruckner. Die Gesamtaufnahme von dessen neun Symphonien unter Eugen Jochum zählen bis heute zu den herausragenden Einspielungen.

Vor der Pause führt das Orchester mit dem Geiger Leonidas Kavakos äußerst passend in die Klangwelt der Romantik mit dem Violinkonzert e moll op 64 von Felix Mendelssohn Bartholdy.. Leicht und frisch spannt das Orchester den Klangteppich, auf dem der Solist seine Stimme in technischer Brillianz einbringt. Nahezu meditaviv verführt seine Zugabe, ein Ausschnitt aus Bachs Partiten. Ohne Pathos oder erkennbarer Anstrengung fliesst das Werk und spinnt einen unsichtbaren Faden der im unendlichen sich verliert.

Das Publikum spendet begeistert Beifall und würdigt alle Künstler.

Dr. Helmut Pitsch

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