Mit kraftvoller Action out of Rosenheim 

Xl_img_8167__002_ © Helmut Pitsch

Die Karibik flucht Nürnberger Symphoniker Kuko Rosenheim 20.12.22

Mit kraftvoller Action out of Rosenheim 

Große Symphonieorchester entdecken immer mehr die Filmmusik und nehmen die Erfolgskompositionen in ihr Repertoire und Programm auf. Die Genres haben sich musikhistorisch gegenseitig befruchtet und stehen sich nahe. Der Bekanntheitsgrad der Titelmusik von den großen Kassenschlagern soll zusätzlich neue Publikumsgruppen ansprechen. So gastieren die Nürnberger Symphoniker in großer Besetzung in Rosenheim und widmen ihr Programm einer Auswahl an Filmmusik von zumeist amerikanischer Aktion getriebenen Blockbustern. Am Pult steht der US-Amerikaner Evan-Alexis Christ. Zudem in Los Angeles geboren, ist er in der Nachbarschaft zu Hollywood aufgewachsen. Mit akribischer Rhythmik lässt er die Dynamik von Filmgeschichten in der Phantasie oder Erinnerung entstehen. Genauso schwelgen die Musiker in satten Melodien, wenn angesagt und wechseln mit Bravour zwischen den Stimmungsbildern.

Gleich zu Beginn wird das Publikum in die Welt des Western mit der Musik von Elmer Bernstein versetzt. Die glorreichen Sieben sind auch dank seiner Musik in ewiger Erinnerung – auch beim jüngeren Publikum. Danach wird in die Welt der Galaktik gewechselt. Mit Klängen von Jerry Goldsmith aus Star Trek und Ralf Wegenmayr aus Traumschiff Surprise präsentiert das bestens vorbereitete und abgestimmte Orchester seine Klangfarbenpalette.

Mit Nina Rotas unvergesslichem Thema aus der Pate füllen dürfen auch düstere Emotionen gespürt werden. In Danny Elfmans Musik zu Mission Impossible dürfen nochmals heiß angeheizte Agentengeschichten hörbar gemacht werden.

Besondere Höhepunkte stehen nach der Pause mit der Suite aus Leonard Bernsteins Die West Side und der ergreifenden Titelmelodie aus Schindlers Liste von John Williams auf dem Programm. Leonard Bernsteins Werk zählt zu den erfolgreichsten Musicals der Geschichte, seine musikalische Konfrontation der karibischen Einwanderer mit den Gangs aus der Bronx ist Musikgeschichte, die die Nürnberger Symphoniker einmal mehr zum Erlebnis machen. Die zweite Konzertmeisterin Tatyana Capeyeva rührt und berührt mit einem emotionsgeladenen Solo, in dem die Tragik als auch die ergreifende Geschichte des heldenhaften Widerstandes Oskar Schindlers gegenüber dem Naziregime unter die Haut geht.

Mit zwei Zugaben beenden das Orchester und sein Dirigent die Reise durch die tonale Filmgeschichte, einmal mehr mit rassigen Rhythmen, die auch kräftig im Volumen unterlegt werden. Der Marsch der Jedi Ritter aus der Star Wars Reihe sowie ein weiterer Ausschnitt aus Der Fluch der Karibik beenden das kurzweilige und actiongeladene Programm. Beeindruckend beweisen dIe Musiker ihre souveräne Rhythmusbeherrschung, Taktsicherheit und ihr exaktes Zusammenspiel.

Das Publikum spendet begeistert stehende Ovationen.

Dr. Helmut Pitsch

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