Karneval der Tiere - Phantasievolle bunte Tierwelt in der Frankfurter Oper musikalisch ausgemalt

Xl_karneval_der_tiere__vincent_koenig__03__002_ © Vincent König

Karneval der Tiere - Phantasievolle bunte Tierwelt in der Frankfurter Oper musikalisch ausgemalt

Eine bunte Mischung Tiergeräusche begleiten den Vorspann zu dieser halbszenischen Umsetzung der kammermusikalischen Suite von Camille Saint Saens. Der Franzose hat bei der Gestaltung der vierzehn kurzen Episoden auch auf Motive bekannter Zeitgenossen wie Mendelssohn, Berlioz oder Rossini in Parodie zurückgegriffen, sodass er das Werk zu Lebzeiten nicht veröffentlichen ließ. Heute gehört es zu seinen bekanntesten und meistgespielten Oeuvre. Loriot schuf eine humorvolle Textbegleitung zu dem Werk, die von dem Schauspieler Christoph Pütthoff als Erzähler in einer Loge sitzend vorgetragen bzw gespielt wird. Durch sein Opernglas bekommt der Zuschauer einen Blick auf das außergewöhnliche Publikum im Saal. Da sitzt bildstark bunt die Tierwelt zusammen. Hase oder Nilpferd tummeln sich neben Elefanten, Mäuse und allerlei Kriechtiere zappeln ungeduldig in grellen Kostümen und Masken auf den Rängen. Katharina Kastening hat diese zwei Ebenen, Erzählung und Partitur geschickt verbunden. Auch unter den Musikern auf der Bühne taucht mancher Solist im Tierkostüm auf. 

Lukas Rommelspacher hat die musikalische Leitung des Frankfurter Opern- und Museumsorchester inne und führt quasi wie ein Zirkusdirektor die Tiere in herrlicher romantischer Musik gezeichnet, gekonnt vor. Neben Sun Suh sitzt er auch an einem der beiden Klaviere.

Da kommt der Löwe majestätisch in der Introduktion herein. Es folgen gackernde Hühner, Schildkröten nähern sich bedächtig oder ein Elefant schreitet mächtig vorbei. Charakterlich werden die Spezien durch verschiedene Instrumentensoli einprägsam modelliert. Ein Publikumsliebling ist das Aquarium geworden und wird gerne von Pianisten als Zugabe gespielt. Bläschen steigen förmlich in der Musik auf und wir bewegen uns in flirrenden Höhen. Ähnlich munter geht es im Vogelhaus zu bevor der Schwan lyrisch von Cello getragen seine Spuren hoheitsvoll im Wasser zieht.

Kurzweilig geht das Fest zu Ende, der Erzähler beschreibt den freudigen Auszug der Tiere. Frisch, in vielschichtigen Harmonien erleben wir das kulturell einmalige Erlebnis von den Musiker interpretiert. Eine gelungene familientaugliche Aufführung, noch bis zum 30. April im Stream abrufbar.

 

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