Grosse Naturstimmung und Gefühle bei den Münchner Philharmonikern

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Münchner Philharmoniker Philippe Jordan Isarphilharmonie München 16.10.2022

Grosse Naturstimmung und Gefühle bei den Münchner Philharmonikern

Der Rhein steht thematisch im Fokus des symphonischen Konzertes der Münchner Philharmoniker unter der Leitung von Philippe Jordan. Dieser ist zur Zeit in medialen Konflikt mit dem Intendanten der Wiener Staatsoper, seinem derzeitigen Arbeitgeber.Der Ausgang ist offen, die Ursache birgt viele Theorien. So wirkt sein Auftritt fern von Wien wie eine willkommene Ablenkung, Wirklich entspannt erscheint er nicht, wenn er im Laufschritt als auch locker laufend zum oder vom Pult kommt.

Seine betonte Stabführung von stechend bis kreisend verbunden mit einer kraftvollen Linken ist markant. Schnell steigt er in Robert Schumanns Symphonie Nr 3 Es Dur op 97 ein. Die sogenannte Rheinische beginnt fanfarenartig munter und mitreißend froh, obwohl der Komponist bereits von seiner psychischen Krankheit gequält wird. Die Philharmoniker spielen folgsam präzise, modulieren wie gewünscht in der Lautstärke. Stimmungen wie besonders die ländliche Idylle im Vierten Satz kommen gut hervor, mitunter fehlt die Leichtigkeit.

Nach der Pause schwillt der Orchesterklang zur großen spätromantischen Kompositionswelt von Richard Wagner mit dem Finale der Götterdämmerung,an, zugleich das Finale seines umfangreichsten Werkes der Trilogie der Ring des Nibelung. Wir kehren mit Siegfrieds Rheinfahrt zum größten deutschen Strom zurück. Leise sehr gedämpft wächst das Bild aus den Orchester heraus, Die Tragik des zuvor erfolgten Mordes des Helden Siegfried ist noch spürbar. Mit Bedacht und Vorsicht setzt seine letzte Fahrt auf dem Rhein an. Feierlich und tragend geht die Schiffsfahrt voran. Die Wellen umspielen das Schiff, die Trauer und der Schmerz reifen zu monumentalen Steigerungen und Entladungen..

Wuchtig geht es in einen lauten Trauermarsch mit zackiger Pointierung bis zum Erscheinen Brünnhildes. Camilla Nylund ist eine ehrfurchtsvolle entschlossene Heldin, die Dramatik und Lyrik in den Schlussgesang einbauen kann. Schillernd klar setzt sie die Höhen an, leicht  nimmt sie die Tonsprünge. Mit Wehmut und Siegesgefühl verabschiedet sie sich von ihrem geliebten Gemahl und leitet die Erlösung ein.

Diese läßt Jordan mit dem großen weitgedehnten Motiv im Orchester mit wohl gesetztem Klang und Voiumen geschehen

Grosse Begeisterung und. Beifall in der gut besuchten Isarphilharmonie.

Dr. Helmut Pitsch

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