Kolumnen zu folgendem Eve-Maud Hubeaux

Salzburger Osterfestspiele: Magische und monumentale Klänge be...

Helmut Christian Mayer

Die Streicher schienen aus dem Nichts zu kommen, so kaum hörbar zart erklangen sie. Mit „Requiem aeternam“ setzte dann ebenso sanft und innig der Chor ein: Ein geradezu magischer Beginn der „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi im Großen Festspielhaus bei den Salzburger Osterfestspielen. Jäh wurde man dann aufgerüttelt von scharfen, hineinfahrenden Schlägen des vollen Orchesters und wilden Aufschreien des auch sonst mit großer...


„La Gioconda“ bei den Salzburger Osterfestspielen: Leidenschaf...

Helmut Christian Mayer

Es ist schon eine sehr komplexe und verworrene Geschichte aus dem 17. Jahrhundert in Venedig, wovon Amilcare Ponchielli „La Gioconda“ handelt, die einzige der elf Opern des italienischen Komponisten, die es ins Repertoire geschafft hat, und dies hauptsächlich nur in Italien. Denn damals bestimmte noch die kirchliche Inquisition über Leben und Tod: La Gioconda, eine Straßensängerin liebt den Adeligen Enzo Grimaldi, der aber Laura liebt, die zur Ehe mit...


Wien: Francis Poulencs „Les Dia­lo­gues des Carmélites“als gra...

Helmut Christian Mayer

„Salve Regina“: Stark, laut und vollen Mutes singen die 16 Nonnen mit bereits prunkvollen Heiligenscheinen im Angesicht des Todes diesen Choral, da saust die Guillotine im Namen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geräuschvoll und unerbittlich herab bis die letzte Stimme verstummt ist. So grausam und so bewegend eindringlich lässt Francis Poulenc seine 1957 in Mailand uraufgeführte Oper „Les Dia­lo­gues des Carmélites“,...


Zuviel Shirin Neshat zuwenig Aida und Verdi in Salzburg

Helmut Pitsch

Giuseppe Verdi Aida Salzburger Festspiele 23.8.2022 Zuviel Shirin Neshat zuwenig Aida und Verdi in Salzburg Shirin Neshat ist eine gefeierte anerkannte Künstlerin und Filmemacherin. Mit 17 aus ihrer Heimat dem Iran geflohen prägt nunmehr ihr Werk ihre Auseinandersetzung mit den aktuellen Vorgängen in ihrer Heimat aus ihrer persönlichen politischen Perspektive als auch Erfahrungen. Ihre poetischen Filme und Fotoarbeiten zumeist in schwarz weiß sind intim...


Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“ in Lyon: Ein schmuddeliger, ve...

Helmut Christian Mayer

Es beginnt und endet mit einem großen Spiegel am Ende eines schäbigen, abgewohnten, grünen Ganges mit sechs Türen. Diese Türen öffnen und schließen sich ständig. Denn drei Frauen, es sind die Verflossenen des Titelhelden, davon ein Transvestit, aber auch zwei ältere und ein schwules Pärchen rennen ständig scheinbar sinnlos herum oder kriechen am Boden. Durch die Drehbühne gibt es immer wieder Einblicke in schmuddelige...


"Don Carlos" im Stream der Wiener Staatsoper: Im Labyrinth der...

Helmut Christian Mayer

Auf einer großen Leinwand wird von einer TV-Reporterin reißerisch die Ankunft des spanischen Königs samt Gefolge angekündigt. Der König erscheint und schreitet über die Feststiege in die Proszeniumsloge. Zusammengebundene Gefangenen werden von Schergen durch die Vorräume und die Gänge geprügelt. Die Ketzerverbrennung des Autodafé wird zum platten Medienspektakel: Diese provokanten Teile der Inszenierung des französischen „Don...