Norma - Norma.

Informationen Beschreibung
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Allgemeine Informationen

  • Komponist:Vincenzo Bellini
  • Librettist:Felice Romani
  • Jahr der Kreation:1831
  • Entstehungsort:Italien
  • Anzahl der Akte:2
  • Original Sprache:Italienisch
  • Opernhaus der Original Produktion:Teatro alla Scala.
  • Herausgeber:Ricordi (Milan)

Beschreibung des Werkes

Beschreibung Akt 1Akt 2

Norma ist eine außergewöhnliche Opernfigur: reich, plastisch und mindestens so überwältigend wie schwere Tragödienrollen. Zu einer Zeit, als der Belcanto sich von Komödien, Melodramen und schillernder Virtuosität nährte, schlug Vincenzo Bellini mit seiner Norma voll zu. Sein dramatisches Genie brachte eine Gestalt hervor, die alle vestalischen Jungfrauen der Antike zum Leben zu erwecken scheint, während seine unvergleichliche melodische Muse Refrains und Lieder schuf, die so klingen, wie ein exquisiter Likör schmeckt. Und doch können die subtilen vokalen Arabesken in atemberaubende Verwünschungen übergehen, wenn Normas Stimme Flügel bekommt. Ihre Stimme trägt die beiden Akte des Dramas und verleiht ihnen ihren Glanz, wie eine zwischen Liebe und Pflicht hin- und hergerissene Medea. Als Ikone der italienischen romantischen Oper und eine Art uneinnehmbare Festung gilt die Norma als die Paraderolle einer jeder großen Sopranistin.

Zusammenfassung

Die Handlung spielt im von den Römern besetzten transalpinen Gallien, um 50 v. Chr. Die Druidin Norma hat von ihrem Geliebten Pollione, dem römischen Prokonsul in Gallien, zwei Kinder. Pollione aber hat sie bereits vergessen und denkt nur noch an die junge Novizin Adalgisa, die er nach Rom mitnehmen möchte. Adalgisa kommt, um bei Norma Rat zu suchen, und verrät der Priesterin den Namen ihres Geliebten: Adalgisa ist entsetzt, als sie Polliones Lüge entdeckt, und Norma ist fassungslos und kann ihren Zorn nicht mehr zügeln: Kann sie weiterleben? Muss sie Polliones Kinder töten oder verschonen? Indem sie sich von Pollione lossagt, glaubt Adalgisa, die Wunde heilen zu können, aber nichts hilft; nachdem sie den Vater ihrer Kinder angeklagt und ihm mit dem Tod gedroht hat, opfert sich Norma selbst auf dem Scheiterhaufen, gefolgt von Pollione, der sich nun seiner Taten bewusst und plötzlich von seinen Gefühlen überwältigt wird.

Akt 1

Eine Druidenversammlung bereitet sich darauf vor, die rituelle Ernte der heiligen Mistel zu feiern. Sie wird von Normas Vater Oroveso geleitet. Die Druiden beschwören Irminsul und warten auf ein Zeichen der Gottheit, das sie ermächtigt, den mit den Römern geschlossenen Waffenstillstand zu brechen und den Krieg wieder aufzunehmen. Zu den Widersachern gehört der Prokonsul Pollione: Dieser heimliche Geliebte der Priesterin Norma – die ihm zwei Kinder geschenkt hat –  ist seit kurzem in die Novizin Adalgisa verliebt und fürchtet vor allem Normas Rache. Norma erscheint und richtet ein ekstatisches Gebet an den Mond.

Adalgisa fühlt sich schuldig, weil sie ihr Keuschheitsgelübde gebrochen hat. Als sie Pollione sieht, weist sie ihn zurück und bittet ihn zu gehen. Pollione ist gekränkt und versucht sie zu überreden, ihm nach Rom zu folgen; Adalgisa wehrt sich zunächst, stimmt aber schließlich zu, am nächsten Tag mit ihm zu fliehen.

Akt 2

Norma erfährt von Polliones Betrug mit derselben Bestürzung, mit der Adalgisa die Lügen ihres Geliebten entdeckte – und sie war bereit gewesen, ihr Gelübde für ihn zu opfern! Normas Kinder, die aus einer somit auf ewig verdammten Verbindung hervorgegangen sind, sind nun ihre Schande: Die Druidin denkt zuerst daran, sie im Schlaf zu töten, aber ihre mütterlichen Instinkte halten sie zurück. Sie ruft Adalgisa herbei und weist sie an, ihre Kinder zu Pollione zu bringen, mit dem sie sie vereint sehen möchte. Doch Adalgisa weigert sich: Sie hat dem Römer nicht nur abgeschworen, sondern ist sich sicher, dass er am Ende zu Norma zurückkehren wird.

Als ein neuerlicher Krieg droht, zerbricht Normas letzte Illusion, als sie erfährt, dass Pollione beabsichtigt, Adalgisa nach Rom zu entführen. Sie ruft Priester und Krieger zusammen und führt Angriffe gegen die Römer. Als Pollione gefangen genommen wird, bedroht Norma ihn mit einem Dolch und schafft es, ihn zu überreden, sich zu opfern, um Adalgisa vor dem Scheiterhaufen zu retten.

Norma ruft alle zusammen und verkündet ihrem Volk, eine falsche Priesterin habe ihr heiliges Gelübde gebrochen und verlange als Sühne für ihre Sünden, lebendig verbrannt zu werden. Sie ist es selbst. In einer großen Geste besteigt Norma auf den Scheiterhaufen und opfert sich den Flammen, gefolgt von einem zutiefst aufgewühlten Pollione.

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