Kolumnen zu folgendem Markus Butter

„Die Nachtigall von Gorenjska“ von Anton Foerster in Graz: Ein...

Helmut Christian Mayer

Es ist das hohe „a“, mit dem Minka ihrem aus der Fremde heimkehrenden Franjo singend ihre Liebe gesteht. Dieses wird auch von einem vorbeireisenden französischen Impresario namens Chansonette gehört. Er bietet ihr an, mit ihm in die Welt zu ziehen und ihre Stimme ausbilden zu lassen. Minka ist hin- und hergerissen, zwischen ihrer Mutter und ihrem Franjo oder einer internationalen Karriere. Wegen einer finanziellen Notlage ihrer Mutter, willigt sie vorerst ein....


Graz: Hochkarätig besetzte „Carmen“ von Bizet auf der Schlossb...

Helmut Christian Mayer

„L'amour est un oiseau rebelle“ (Die Liebe ist ein wilder Vogel): Nicht nur mit der perfekt gesungenen „Habanera“ fasziniert Elīna Garanča sondern den ganzen Abend in der Titelrolle von Georges Bizets „Carmen“:Samtig und kostbar funkelt ihr Mezzosopran, dem sie ausdruckstark eine große Palette an Farben und Schattierungen zu entlocken weiß. Nur manchmal hätte man sich gerade für die Partie etwas mehr Temperament...


Oper Graz: Robert Schumanns „Faustszenen“ als mystisches Klang...

Helmut Christian Mayer

Als „beschämend“, ja sogar „skandalös“ bezeichnen so manche Musikwissenschafter die Tatsache, dass die „Szenen aus Goethes Faust“ von Robert Schumann heute beinahe in Vergessenheit geraten sind. Für Nikolaus Harnoncourt war das dreiteilige Werk, das auf Johann Wolfgang Goethes „Faust I und II“ basiert, sogar die „grandioseste und vielleicht einzig gültige Faustvertonung“. Der Aufwand, Schumanns...


Jacques Offenbachs „Die Großherzogin von Gerolstein“ in Graz: ...

Helmut Christian Mayer

Wie viele andere Werke von Jacques Offenbach teilt auch "Die Großherzogin von Gerolstein" unverdienterweise das Schicksal, in Vergessenheit geraten zu sein. Das liegt natürlich nicht an der zündenden Musik, denn diese hält sich in der Höhe der besten Schöpfungen des Komponisten, sondern am Libretto. Denn die zeitsatirischen Anspielungen auf die Politik und den Krieg diesseits und jenseits des Rheins im 19. Jahrhunderts zur Zeit des 2....


Graz: Szenische Überflutung von Benjamin Brittens „War Requiem...

Helmut Christian Mayer

Von Anfang an steht der blumenübersäte Sarg im Foyer. Er wird dann über den Zuschauerraum hineingetragen und auf der Bühne zentral aufgestellt: Es ist ein skurriles Begräbnis, das da stattfindet. Chor und eine Unmenge von Statisten als aufgeputzte, ordenbehangene Offiziere, Damen in Abendkleidern, Herren in Smokings, Burschenschaftler und viele mehr ziehen endlos zeitraubend in grotesken Kostümen (Annette Braun) in den Zuschauerraum. In diesen ragt eine eigens...


Georg Friedrich Haas „Morgen und Abend“ am Grazer Opernhaus: H...

Helmut Christian Mayer

„Warum ist es so still in der Kammer, so unerträglich still? Ist etwas passiert?“ Nach einem gewaltigen Paukengewitter im Orchester sind dies die ersten Worte des einfachen Fischers Olai, der zwischen Vorfreude und Bangen auf die Geburt seines Sohnes wartet. Es ist der Beginn der zweigeteilten Geschichte von Vater und Sohn, beide Fischer, an der kalten Küste Norwegens über Leben und Tod, die zwischen Realität und Traum, Sehnsucht und Illusion changiert:...